Die Klimakrise gewährt keine Verschnaufpause: Nach Jahren des Rückgangs sind die Treibhausgas-Emissionen 2025 erstmals wieder gestiegen. Forscher der Uni Graz errechneten ein Plus von rund 2,5 Prozent - das entspricht etwa 1,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.
Hauptgründe laut Wegener Center: lahmender Ausbau bei Wind und Sonne, kaum Fortschritte im Verkehr - und ein kälterer Winter, der den Erdgasverbrauch kräftig angeheizt hat. Besonders besorgniserregend: Die Emissionen des Flugverkehrs stiegen auf über sechs Millionen Tonnen - das entspricht mittlerweile einem Drittel der Emissionen des gesamten Straßenverkehrs.
Die Sorgen sind groß: "Der Klimaschutz ist ins Stocken geraten", warnt Klimaforscher Gottfried Kirchengast. Die Zunahme macht die Erfolge von 2024 wieder zunichte. "Wir sehen hier ein klares Versäumnis der Politik." Kirchengast fordert nun ein neues Klimaschutz-Management.
Klare Gesetze und wirtschaftliche Anreize für einen klimafreundlichen Lebensstil müssten dringend geschaffen werden. "Nur eine drastische Reduktion der Emissionen kann das Ruder noch herumreißen."
Auch Umweltorganisationen schlagen Alarm. Global 2000 spricht von einem "Alarmsignal" und fordert ein rasches Maßnahmenpaket. "Die ersatzlose Streichung von Klimaschutzprogrammen war ein Fehler", sagt Klimasprecher Johannes Wahlmüller. "Schwache Klimapolitik" entwickle sich "zum Bumerang".
"2025 war klimapolitisch ein Jahr der verpassten Chancen. Die gestiegenen Abgase bei Heizungen sind auch ein Ergebnis des Rückschritts in der Wärmewende", kritisiert Katharina Rogenhofer von Kontext-Institut für Klimafragen.
"Förderungen für Heizkesseltausch und Sanierungen wurden gekürzt, während klimaschädliche Subventionen beibehalten oder sogar erhöht wurden. Klare, jährliche Klimaziele in Form eines Klimagesetzes fehlen", so Rogenhofer.
Parallel zeigen weltweite Daten, dass sich die Erde weiter erhitzt: Die globale Temperatur liegt laut Prognosen bereits bei 1,48 Grad über dem vorindustriellen Niveau - das 1,5-Grad-Ziel ist also in akuter Gefahr.
Fakt ist: Das Plus bei den Emissionen könnte teuer werden - nicht nur für die Umwelt, sondern auch fürs Budget: Milliardenkosten drohen durch verschleppte Klimapolitik.