Nächster Tschick-Hammer

Alle Parteien einig – dieses neue Tabak-Verbot ist fix

Nachdem in herkömmlichen Zigaretten und Tabak Aroma bereits seit Jahren verboten ist, wird die Regelung nun auf neuartige Erzeugnisse ausgeweitet.
Leo Stempfl
04.07.2025, 13:14
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Weltweit acht Millionen Todesfälle pro Jahr und verantwortlich für 27 Prozent aller Krebserkrankungen – das ist die verheerende Bilanz des Tabakkonsums. Trotzdem raucht jeder Fünfte Österreicher täglich. Das ist immerhin ein Wert, der langsam im Zurückgehen begriffen ist.

Neben der Aufklärung ist dafür insbesondere der Nichtraucherschutz, aber auch Verbote verantwortlich. Das Rauchen in der Gastronomie war jahrelang Streitthema Nummer 1. Bereits zu diesem Zeitpunkt verboten waren mit Menthol versetzte Zigaretten, die das Inhalieren angenehmer machten. Wenig später folgten die "Click-Tschicks", bei denen der Tabakrauch durch einen mit aromatisierten Menthol gefüllten Ball im Filter durchströmte. Jetzt folgt das nächste Verbot.

Neues Verbot für Tabak-Sticks

Denn die Tabakriesen tüftelten in den letzten Jahren an vermeintlich "gesünderen" Methoden der Tabakverbrennung und -erhitzung. Voll im Trend sind aktuell sogenannte Tabaksticks, die in einen eigenen Erhitzer gesteckt werden. Vom Aroma-Verbot waren sie bisher noch nicht gefasst – eine Lücke, auf deren Schließung sich am Donnerstag im Gesundheitsausschuss alle Parteien geeinigt haben.

Künftig dürfen somit sämtliche "erhitzte Tabakerzeugnisse" kein Aroma mehr enthalten, so die Regierungsvorlage. Laut Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig konnte dadurch ein EU-Vertragsverletzungsverfahren abgewendet werden. Aber: Weitere Schritte müssten noch folgen.

Vapes ausgenommen

Das konkrete Aroma-Verbot gilt jedoch nur für erhitzte Tabakerzeugnisse. Heißt: Von der Regelung nicht erfasst sind etwa E-Zigaretten ("Vapes"), bei denen eine nikotinhaltige oder nikotinfreie Flüssigkeit ("Liquid") verdampft wird.

Verschärfungen gibt es wiederum bei den Kennzeichnungsbestimmungen. Sämtliche Rauchtabakerzeugnisse, also eben auch Tabak-Sticks, müssen dann die bekannten Warnhinweise und -bilder aufweisen. Der entsprechende Beschluss soll am Donnerstag im Nationalrat fallen.

Auch FPÖ für Verbot, weitere sollen folgen

Abgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ) begrüßte die Initiative, hob die Gesundheitsschäden durch Tabak hervor und verwies auf den gestiegenen Absatz neuartiger Erzeugnisse, die vor allem Jugendliche ansprechen würden. Die Grünen (Ralph Schallmeiner) würden sich noch weitere Einschränkungen wünschen, verwiesen dabei auf das vom früheren Minister Rauch ausgearbeitete (aber nicht beschlossene) Verbot auf Spielplätzen. Außerdem müssten seiner Meinung nach auch noch andere Nikotinprodukte in die Regelung einbezogen werden.

Etwas überraschend: Auch die FPÖ, die regelmäßig gegen Rauchverbote oder auch nur Empfehlungen dazu wettert, unterstützt das neue Verbot. Gerhard Kaniak (FPÖ) sieht darin verbesserte Jugendschutzbestimmungen und ortet noch weitere Lücken, die geschlossen gehören.

Ihm sind Nikotinbeutel wie "Pouches" oder "Snus" ein besonderer Dorn im Auge. Bei dislozierten Verkaufsstellen wären zudem die Altersbeschränkungen leicht zu umgehen. Marie-Christine Giuliani-Sterrer (FPÖ) begrüßte die Novellierung ebenso und hob das extreme Suchtpotential von Nikotin hervor.

{title && {title} } leo, {title && {title} } Akt. 05.07.2025, 12:29, 04.07.2025, 13:14