Terror-Prozess am Wiener Landl gegen einen 16-Jährigen aus dem Dunstkreis des Swift-Attentäters Beran A. (19) und dessen "Sittenwächter"-Komplizen Luca K. (18). Der derzeit arbeitslose Ex-Schüler Abid H. saß bereits das zweite Mal binnen kurzer Zeit als Angeklagter im Gerichtssaal. Am Montagmorgen wurde der Bosnier von seinem Vater begleitet, der kam mit Vollbart und Kufi.
Sein Sprössling musste sich wegen Terror-Verherrlichung und der Beteiligung an einer kriminellen Organisation verantworten. Der Ex-Schüler, der aktuell eine Lehrstelle sucht, soll sich in einer Meidlinger Moschee – in der auch Terror-Verdächtige vom Swift-Konzert ein- und ausgingen – rasend schnell radikalisiert haben.
Mehrere Videos wurden vom Burschen via TikTok und Telegram verteilt, darunter Reden des amtierenden IS-Chefs und übelste Video-Aufrufe zu Attentaten in Wien. "Ich fand das richtig cool, das hat mich angesprochen", verteidigte sich der Bursch und meinte, nichts von der Strafbarkeit gewusst zu haben. Außerdem sei er immer gegen Gewalt gewesen und habe sich jetzt vom IS distanziert.
Eine kürzlich erfolgte Verurteilung wegen Körperverletzung und ein brisantes PDF am Computer des Verdächtigen sprechen jedoch eine andere Sprache. Auf dem mit Powerpoint erstellten Dokument ist eine selbstverfasste Anleitung des Verdächtigen hin zum Terror-Attentäter dokumentiert. Schockierend, die Abschlussfolie: "Letzter Schritt: Wie eine Mertyrer (sic!) STERBEN" – daneben prangt ein überdimensionierter Daumen nach oben.
Am Handy des Verdächtigens fanden Ermittler zudem ein gefilmtes Video mit hinterlegten Audio des IS-Treueschwurs. Der damals 15-Jährige posiert darauf breitbeinig mit einer Airsoft-Kalaschnikow, daneben steht niemand geringerer als Swiftbomber-Komplize Luca K. (18). Der hatte einen Kurzauftritt als Zeuge, meinte das sei alles "eine Dummheit und nicht ernst gewesen". Das Urteil des nur bedingt geständigen Terror-Bubis: ein Jahr bedingte Haft und ein Anti-Extremismus-Kurs – rechtskräftig. "Fällt noch irgendetwas etwas vor, werden Sie mit den Schwerbewaffneten reingebracht", machte ihm der Richter klar.