"Werde sie alle abschlachten"

"Swift-Attentäter" hatte wohl mehr Helfer als vermutet

Neue Details zum vereitelten Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert 2024 in Wien kommen ans Licht. Das Terror-Netzwerk ist wohl größer als vermutet.
Wien Heute
25.05.2025, 11:20
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Im Fall des geplanten Anschlags auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien im vergangenen August haben die Behörden jetzt neue Details ans Licht gebracht. Der Hauptverdächtige Beran A. hatte nicht nur die grausame Tat genau geplant, sondern auch einen Kreis von Unterstützern um sich geschart.

"Ja, es stimmt, ich hatte diesen Anschlag geplant. Es sollten dabei so viele Menschen wie möglich sterben", gestand er den Ermittlern. Laut Beran A. wollte er zuerst Bomben fernzünden, danach mit einem Auto in Fan-Gruppen rasen und zuletzt mit Messern und Schwertern morden, ehe er selbst getötet oder sich in die Luft sprengen würde.

Seine Ehefrau Dayana, eine 17-jährige Wienerin, die sich freiwillig in einen Niqab hüllte, hatte ihm dabei Rückhalt versprochen. "Ich werde sie alle abschlachten, und ich werde dabei lachen", schrieb sie ihm in einem Chat. "Ich werde mit Stolz Terroristin sein!"

In Vernehmungen behauptete sie später, ihre Geschichten über angebliche Morde in Deutschland hätten nur der Aufschneiderei gedient, um Beran A. zu beeindrucken. Er selbst soll ihr gegenüber gesagt haben, dass er auf die ihm im Paradies versprochenen 72 Jungfrauen verzichten würde, um nur ihr treu zu bleiben.

Auch andere junge Männer standen dem Ternitzer zur Seite. Der 17-jährige Luca K. soll sich extra einen Job beim Aufbau der Swift-Bühne im Ernst-Happel-Stadion gesichert haben, um seinem Freund Zutritt zu verschaffen. Ein weiteres Mitglied der Gruppe, Hasan E., setzte hingegen tatsächlich einen Anschlag um: In Mekka stach er einem Wachmann ein Messer in den Hals und verletzte vier weitere Menschen schwer – "Heute" hat berichtet. Ermittler glauben, dass er zusammen mit Beran A. und dem 19-jährigen Arda K. ab 2022 Anschläge in Saudi-Arabien, der Türkei und den Emiraten plante – im März 2024 flogen die drei sogar zeitgleich zu ihren Zielorten.

Beran A.'s mutmaßlicher Komplize Luca K. (17) wurde ebenfalls von der Polizei festgenommen.
Helmut Graf

Dayana wurde im März verhaftet, inzwischen aber unter Auflagen aus der Justizanstalt Josefstadt freigelassen. Sie muss sich einer Therapie unterziehen und an Antiaggressionskursen teilnehmen. "Wenn er mich für unfolgsam hielt, drohte er mir damit, mich mit einer Machete zu killen", sagte sie über Beran A.

"Kein Terrorist, in Wahrheit ist er ein braver Schüler"

Der Hauptverdächtige wartet weiter in Untersuchungshaft. Seine Anwältin versucht zu retten, was zu retten ist: "Mein Klient hatte schreckliche Fantasien. Aber er hatte nie vor, sie in die Realität umzusetzen." Ähnlich äußerte sich die Verteidigerin von Arda K. gegenüber der "Krone": "Mein Mandant ist kein Terrorist – sondern in Wahrheit ein braver Schüler."

Die Ermittlungen laufen weiter, auch weitere Festnahmen sind möglich. Aus Justizkreisen heißt es, dass der Prozess frühestens im Winter starten könnte. Den Angeklagten drohen dabei viele Jahre Haft – bis zu 20 Jahre für Beran A., dem neben der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch versuchter vielfacher Mord und der Besitz von Sprengmitteln vorgeworfen wird.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.05.2025, 11:20
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