Mark Zandi, Chefökonom von Moody’s Analytics, zeichnet ein düsteres Bild für die wirtschaftliche Zukunft der USA. In einem Bericht der Fachzeitschrift "Marketwatch" erklärt Zandi, dass sich bereits 22 der 50 Bundesstaaten sowie der Bundesdistrikt Columbia in einer Rezession befinden.
Sollten weitere Staaten ein rückläufiges Wachstum verzeichnen, könnte dies das gesamte Land in einen umfassenden Wirtschaftsabschwung stürzen, warnt der Experte.
Viele Bundesstaaten leiden unter einer schwächelnden Landwirtschaft und einer nachlassenden Produktion im verarbeitenden Gewerbe. Generell stehen laut Zandi jene Staaten besonders unter Druck, deren Wirtschaft stark von Güter produzierenden Sektoren, Landwirtschaft, Leichtindustrie oder Bergbau abhängt.
Zu den betroffenen Staaten zählen: Connecticut, Delaware, Georgia, Illinois, Iowa, Kansas, Maine, Maryland, Massachusetts, Minnesota, Mississippi, Montana, New Hampshire, New Jersey, Oregon, Rhode Island, South Dakota, Virginia, Washington, Washington D.C., West Virginia und Wyoming.
Auch für die übrigen Bundesstaaten sieht die Lage kritisch aus. So verzeichnen die wirtschaftlich bedeutenden Staaten Kalifornien und New York derzeit zwar keine Rezession, aber auch kein Wachstum. Sollte sich die Wirtschaftslage in einem dieser beiden Regionen verschlechtern, könnte dies nach Zandis Einschätzung die gesamte US-Wirtschaft in die Rezession ziehen.
Zandi betont zwar, dass die USA insgesamt noch nicht in einer Rezession stecken, schränkt jedoch ein: "Wir stehen kurz davor." Als Hauptgründe nennt er die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle sowie Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst.
Das größte Risiko sieht Zandi – laut "Business Insider" – darin, dass der durch den KI-Boom angestoßene wirtschaftliche Aufschwung durch einen gegenteiligen globalen Trend ausgebremst wird: die fortschreitende Deglobalisierung.
"Ob die Wirtschaft wächst und die Herausforderungen durch Deglobalisierung und KI bewältigen kann, hängt davon ab, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht", erklärt Zandi. "Gerade bei den Zöllen kann vieles schiefgehen."