Ex-WEF-Chef

Anonymer Brief belastet Klaus Schwab schwer

Klaus Schwab trat über Ostern per sofort als WEF-Chef zurück. Laut Medienberichten werden schwere Vorwürfe gegen ihn und seine Ehefrau erhoben.
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23.04.2025, 07:14
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Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), ist über Ostern per sofort zurückgetreten. Ein anonymer Brief an den Stiftungsrat soll den Abgang laut "Wall Street Journal" beschleunigt haben. In dem Schreiben werden Schwab und seiner Ehefrau schwere Vorwürfe gemacht, unter anderem die private Nutzung von WEF-Mitteln, wie die NZZ berichtet.

Der Stiftungsrat habe eine Untersuchung eingeleitet. Interimspräsident ist Peter Brabeck, ehemaliger CEO von Nestlé. Schwab bestreitet die Anschuldigungen und kündigt juristische Schritte an.

Rücktritt kam überraschend

Der Rücktritt des 87-jährigen Schwab kam überraschend. Ursprünglich hatte er erklärt, erst zurückzutreten, wenn eine geeignete Nachfolge gefunden sei. Diese steht noch aus. Schwab betonte, dass er seine Nachfolge nicht selbst bestimmen wolle. Der Stiftungsrat solle darüber in einem geordneten Verfahren entscheiden.

Nach Informationen des "Wall Street Journal" ist vergangene Woche ein anonymer Brief beim Stiftungsrat eingegangen. Darin wird Schwab unter anderem vorgeworfen, Angestellte angewiesen zu haben, Bargeld in Höhe von mehreren Tausend Dollar abzuheben. Seine Ehefrau habe angeblich WEF-Treffen einzig zu dem Zweck organisiert, um Luxusreisen über das Forum abzurechnen.

Gegenüber der Zeitung wiesen die Schwabs sämtliche Vorwürfe zurück. Ein Sprecher erklärte: Man werde juristisch gegen die Urheber des Briefs sowie gegen die Verbreitung der falschen Anschuldigungen vorgehen.

Anschuldigungen sind bisher unbestätigt

Der Stiftungsrat des WEF bestätigte die Einleitung einer Untersuchung gegenüber der "Financial Times": "Diese Entscheidung wurde nach Rücksprache mit externen Rechtsberatern und im Einklang mit der treuhänderischen Verantwortung des Forums getroffen."

Auch das WEF erklärte laut "Wall Street Journal", man nehme die Vorwürfe ernst. Der Stiftungsrat habe sich einstimmig für eine unabhängige Aufarbeitung ausgesprochen. Die Anschuldigungen seien jedoch bisher unbestätigt.

Peter Brabeck, seit 1998 im WEF tätig und zuletzt Vizepräsident des Stiftungsrats, führt das Forum nun übergangsweise. Der 80-Jährige kennt laut NZZ die Organisation gut und hatte sich in seiner Zeit bei Nestlé wiederholt auf Schwabs Konzept der "gemeinsamen Wertschöpfung" gestützt. Brabeck steht für eine stärkere Einbindung verschiedener Interessengruppen, sogenannte Stakeholder.

Peter Brabeck wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu seiner neuen Rolle äußern. Für Klaus Schwab gilt die Unschuldsvermutung.

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