Gesetz beschlossen

Arena gesichert! Gesetz beendet Lärmstreit um Live-Club

Die Stadt Wien schützt Kult-Locations wie die Arena Wien – es darf wieder lauter werden. Neue Regeln für Sicherheit und Sauberkeit kommen dazu.
Wien Heute
24.04.2025, 20:46
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Neu hinzugezogene Anrainer beschwerten sich im Vorjahr über laute Konzerte in der Arena Wien in Erdberg, ein langer Streit war die Folge. Am Donnerstag (24.4.) wurden historische Event-Locations mit einer Novelle des Veranstaltungsgesetzes im Landtag geschützt. Die Arena muss auch nicht mehr leiser drehen. Historische Konzerthallen wurden von der Stadt Wien per Gesetz nun unter Schutz gestellt. Die Arena ist seit 55 Jahren ein Fixpunkt in der Wiener Musik- und Eventsszene.

Der Beschluss fiel in der letzten Sitzung vor der Wien-Wahl im Gemeinderat. Und er könnte nicht rechtzeitiger kommen: Denn ausgerechnet jene Kultorte, die Wien über Jahrzehnte geprägt haben, gerieten zuletzt zunehmend unter Druck – wegen neuer Wohnbauten und damit einhergehender Beschwerden der neuen Nachbarn.

Nun müssen sie mit den Gegebenheiten in ihrem freiwillig ausgewählten Wohngrätzl wohl leben. Denn Veranstaltungsorte, an denen seit über 30 Jahren regelmäßig Konzerte oder Events stattfinden, dürfen auch dann weiter betrieben werden, wenn sich die Wohnbebauung gefährlich nähert – solange keine konkrete Gesundheitsgefährdung besteht, das wurde in dem Gesetz verankert. Die Stadt Wien sichert damit nicht nur ihre Kulturgeschichte, sondern sendet auch ein starkes Signal an alle Musikfans: Eure Konzerttempel bleiben euch erhalten.

Die Arena bleibt – und wird noch lauter!

Die traditionsreiche Open-Air-Location wurde zuletzt immer wieder zum Ziel von Beschwerden, nachdem in Erdberg neue Wohntürme errichtet worden waren. Anrainer kritisierten zu laute Musik und forderten Einschränkungen. Die Betreiber der Arena investierten schließlich in eine neue und teure Soundanlage, um den Konflikt zu entschärfen.

Doch jetzt gibt es zusätzlich juristischen Rückhalt: Die Arena – und andere vergleichbare Orte – sind künftig gesetzlich geschützt. Das bedeutet: Der Betrieb darf weiterlaufen, auch wenn neue Anrainer kommen. Zudem dürfen Events künftig vor Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis 23 Uhr stattfinden – mit höheren erlaubten Lärmgrenzen.

Mehr Freiheit – aber auch mehr Verantwortung für Veranstalter

Mit mehr Lärmfreiheit kommt auch mehr Verantwortung. Denn gleichzeitig wurden die Sicherheitsvorgaben bei Veranstaltungen deutlich verschärft. Bei Events mit mehr als 300 Gästen – etwa in Clubs, bei Konzerten oder Freiluftpartys – müssen die Veranstalter künftig ein sogenanntes Awareness-Konzept vorlegen. Das gilt immer dann, wenn es eine Tanzfläche, Stehplätze vor der Bühne, Alkoholausschank oder ein spätes Ende nach 21 Uhr gibt.

Das Awareness-Konzept muss genau regeln, wie bei Vorfällen gehandelt wird, inklusive klar definierter Rettungskette. Ziel ist es, für mehr Sicherheit und ein besseres Schutzgefühl für Besucher zu sorgen – insbesondere bei Nachtveranstaltungen, bei denen das Risiko für Eskalationen oder Übergriffe höher ist.

Neue Vorgaben für Licht, Müll und Umweltschutz

Auch die Rahmenbedingungen für Events wurden angepasst. Bei Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Personen ist nun ein Umwelt- und Abfallkonzept verpflichtend. Das betrifft vor allem größere Open-Airs und Festivals – also jene Formate, bei denen oft riesige Müllberge entstehen. Die Stadt will damit gegensteuern und Feiern nachhaltiger gestalten.

Sicherheit soll verstärkt werden

Zudem wurde die Beleuchtungspflicht verschärft: WC-Anlagen in Freiflächen, schwer einsehbare Ecken oder Gebüschgruppen müssen künftig ausreichend hell beleuchtet sein. Damit soll das Sicherheitsgefühl vor allem für weibliche Besucher deutlich verbessert werden. Bei Veranstaltungen bis zu 5.000 Personen müssen Awareness-Maßnahmen auch in das Sicherheitskonzept integriert werden – ein weiterer Schritt in Richtung professioneller Eventkultur.

Fakt ist aber: Die Arena, das Flex, die Ottakringer Brauerei und viele weitere legendäre Orte sind mit der neuen Regelung besser vor Konflikten geschützt – und dürfen ihren Platz in Wiens Nachtleben behalten. Für viele Fans ein Grund zur Freude – für einige neue Nachbarn vielleicht weniger.

{title && {title} } red, {title && {title} } 24.04.2025, 20:46
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