Die Auswirkungen zeigen sich immer deutlicher. Extreme Teuerung, weniger Jobs – noch ist keine Rettung in Sicht. Kärnten ist da leider keine Ausnahme. 90.000 Menschen gelten hier als arm oder armutsgefährdet. Betroffen sind besonders Alleinerziehende, Pensionisten, pflegende Angehörige und Teilzeitbeschäftigte.
Das Team Kärnten hatte die Armut in der Aktuellen Stunde des Landtags auf die Tagesordnung gebracht. Die Opposition übte scharfe Kritik, die Regierungsparteien verteidigten ihre Maßnahmen.
"Armut ist hauptsächlich weiblich", warnte Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer. Er forderte mehr Übergangspflege und bessere Kinderbetreuung, damit Frauen nicht in die Armutsfalle tappen. Die Kindergrundsicherung müsse endlich kommen, die neue Wohnbeihilfe reiche nicht aus. Gleichzeitig müsse die Sozialhilfe gezielter verteilt werden: "Sie soll jenen helfen, die nicht können, nicht jenen, die nicht wollen." Köfer schlägt vor, dass Zahlungen an arbeitsfähige Personen künftig über das AMS laufen sollen, um Missbrauch zu verhindern.
SPÖ-Sozialsprecherin Ruth Feistritzer verwies auf bestehende Hilfen: Die Wohnbeihilfe Neu, das Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz sowie Investitionen in Pflege und Ausbildung sollen Familien und besonders Frauen entlasten. "Wir fördern Ausbildung und Qualifizierung, damit Frauen aus prekären Jobs rauskommen."
FPÖ-Chef Erwin Angerer holte zur Breitseite gegen Bund und Land aus. Die hohen Netz- und Stromkosten sowie die Inflation würden die Lage zusätzlich verschärfen. "Es wird nichts dagegen unternommen."
Von den möglichen 42.000 Bezugsberechtigten nutzen laut ÖVP nur rund 5.000 die Wohnbeihilfe. Das liege nicht an mangelnder Förderung, sondern an zu geringer Inanspruchnahme, erklärte ÖVP-Mandatar Ronny Ruhl. Die rot-schwarze Landesregierung betont: Die Sozialleistungen werden laufend angepasst.