Marko Arnautovic war nicht zu halten. Weder für Bosnien auf dem Rasen, noch für ServusTV-Reporterin Julia Kienast im emotionalen Interview nach dem erlösenden 1:1 im Quali-Finale von Wien.
Arnautovic fixierte am Dienstagabend mit dem ÖFB-Team im Entscheidungsspiel gegen Bosnien den Gruppensieg und damit die erste österreichische WM-Qualifikation seit 28 Jahren.
Seine Emotionen kannten danach kaum Grenzen. "Ich habe seit fünf Jahren Stress mit meiner Frau", sorgte der Wiener Arm in Arm mit den Kollegen Christoph Baumgartner und Goalie Alex Schlager für hochgezogene Augenbrauen, erklärte: "Sie sagt immer: Bleib bitte hier, du bist alt. Aber ich sage es ehrlich. Ich muss gar nicht spielen. Ich muss nur hier sein."
Arnautovic schwärmte über den Zusammenhalt jener Mannschaft, die Österreich kommenden Sommer in den USA, Kanada und Mexiko bei der WM vertreten wird: "Es ist schwierig, gerade zu reden. Die Jungs sind alle jünger als ich. Das ist meine Familie. Ich habe eine Familie, die ich sehr liebe. Die ist hier auf der Tribüne. Diese Jungs sind meine zweite."
Den entscheidenden 1:1-Ausgleich hatte der 36-Jährige durch einen Latten-Kopfball eingeleitet. Michael Gregoritsch drückte den Nachschuss über die Linie. Im Oktober hatte "Arnie" Toni Polsters Torrekord geknackt. Am Samstag hatte er das ÖFB-Team auf Zypern mit einem Doppelpack zum 2:0-Pflichtsieg geschossen.
Und jetzt? Arnautovic ist in Feierlaune. Und zum Scherzen aufgelegt: "Eine Ansage an die Regierung. Bundeskanzler. Bundespräsident. Dass heute, der 18. November, ein Feiertag für jeden ist. WM ist für jeden die Krone. Alle Politiker im Stadion sollen bitte darüber nachdenken."
Ob nun eine flüssige Party-Nacht anstehe? "Ne, die Kinder sollen lernen, dass man keinen Alkohol trinkt. Heute darf man ein bisschen. Ich hoffe, dass die Kids schon schaffen. Die ganze Nation hat sich das verdient, nicht nur wir."
