Im August kamen die meisten Asylanträge aus Afghanistan – genau 405. Davon waren nur 195, also 51 Prozent, echte Erstanträge. Der Rest entfiel auf Folgeanträge oder auf Kinder, die bereits in Österreich geboren wurden. Wie es vom Innenministerium heißt, stellen Frauen mit Schutzstatus in Österreich oft einen Asylantrag, wenn sie nur subsidiären Schutz bekommen haben – und das wegen eines Urteils vom Europäischen Gerichtshof.
Zwischen Jänner und August 2025 gab es laut vorläufigen Zahlen 9.080 Abschiebungen durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). 4.717 Menschen reisten freiwillig aus, das sind 52 Prozent.
Die restlichen 4.363 Abschiebungen, also 48 Prozent, wurden zwangsweise durchgeführt. Die Hälfte der Abgeschobenen war strafrechtlich verurteilt. Bis Ende August wurden zudem 619 Dublin-Überstellungen vollzogen. Darunter waren 75 Afghanen, 69 Syrer und 67 Algerier.
Innenminister Gerhard Karner betonte: "Die bereits umgesetzten Abschiebungen von verurteilten Straftätern nach Syrien und in Zukunft auch nach Afghanistan sind Teil einer harten und gerechten Asylpolitik. Der eingeschlagene Kurs wird weiter konsequent abgearbeitet."
Bis Ende August wurden 20.790 Asylverfahren negativ entschieden oder eingestellt. 1.269 Personen verzichteten freiwillig auf Schutz und verließen Österreich während des Verfahrens. In 6.984 Fällen wurde Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt.
Keine Chance auf Asyl hatten im August Antragsteller aus Marokko (1,7 Prozent), Georgien (2,1 Prozent) und Indien (1,6 Prozent). Bei diesen Herkunftsländern setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiterhin auf schnelle und beschleunigte Verfahren. Bis Ende August wurden 446 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen beziehungsweise 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Ein Blick nach Europa zeigt: In Europa (inklusive Schweiz und Norwegen) wurden bis Ende August 2025 insgesamt 528.444 Asylanträge gestellt. Das ist ein Rückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (660.412). Mehr Anträge gab es etwa in Lettland (+18 Prozent), Luxemburg (+8 Prozent) und Kroatien (+7 Prozent).
In vielen anderen Ländern sind die Anträge deutlich gesunken – besonders in Zypern (-65 Prozent), Bulgarien (-71 Prozent), Rumänien (-52 Prozent), Deutschland (-38 Prozent), den Niederlanden (-33 Prozent) und Italien (-20 Prozent). Auch in Österreich ist die Zahl der Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent zurückgegangen. Bezogen auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf Platz elf. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich an neunter Stelle – hinter Belgien, der Schweiz und den Niederlanden, aber vor Polen und Irland.
Beim Rückbau der Grenzinfrastruktur gibt es laut dem Innenministerium ebenfalls Fortschritte. In den letzten Jahren wurden viele Maßnahmen gegen illegale Migration und die Schleppermafia gesetzt. Das Ergebnis laut Ministerium: Die illegale Migration nach Österreich ist gesunken, die Schlepper meiden das Land und seine Grenzen.
An der Grenzkontrollstelle Spielfeld gab es in den letzten beiden Jahren kaum noch illegale Übertritte, heißt es. Daher werden dort bis Mitte Oktober vier nicht mehr benötigte Zelte abgebaut. Die Schlepperrouten haben sich vor allem auf die sogenannte Balkan-Küstenroute verlagert. Maßnahmen wie die Operation Fox in Ungarn zeigen Wirkung. In Nickelsdorf ist der Abbau der vier Großraumzelte bereits abgeschlossen.
Die Zahl der Menschen in der Grundversorgung ist ebenfalls deutlich gesunken. Aktuell sind es 55.923, davon 1.268 in Bundesbetreuung. Anfang 2023 waren es noch knapp 93.000. Durch diesen Rückgang sind auch Einsparungen im Asylbereich möglich. So konnte die Zahl der Bundesquartiere in den letzten beiden Jahren von mehr als 30 auf aktuell acht reduziert werden.