"Das rote Dauerblinken von Windrädern wird beendet und gehört bald endgültig der Vergangenheit an, die Umrüstung der Anlagen startet jetzt," sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) nach Gesprächen mit großen Ökostrom-Unternehmen. Ziel sei es, unnötige Lichtverschmutzung deutlich zu reduzieren.
Für neue Windparks gilt die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung ab sofort und wird künftig verpflichtend in Baubescheiden vorgeschrieben. Bei den bestehenden rund 850 Windrädern ist eine nachträgliche Verpflichtung rechtlich nicht möglich. Umso wichtiger sei die freiwillige Zusage der Betreiber, ihre Anlagen so weit wie möglich umzurüsten. Laut Pernkopf profitieren davon rund eine Million Menschen in Niederösterreich.
Schon 2022 hatten Pernkopf und der niederösterreichische Landtag ein Ende des roten Dauerblinkens gefordert. 2024 schuf der Nationalrat die rechtlichen Grundlagen dafür. Und in den vergangenen Monaten wurden die technischen Voraussetzungen durch die zuständigen Behörden finalisiert. Dank des technischen Fortschritts müssen die Warnlichter nun nicht mehr dauerhaft blinken, sondern nur noch im tatsächlichen Bedarfsfall.
"Wir haben uns für das Ende des Dauerblinkens eingesetzt und wir haben uns mit unserer Forderung durchgesetzt – und jetzt wird das umgesetzt! Wir machen Niederösterreich nicht nur unabhängiger von Energieimporten, sondern auch unabhängig vom roten Dauerblinken", so Pernkopf.
In der aktuellen Sitzung der NÖ Landesregierung wurden drei neue Windparks einstimmig beschlossen. Insgesamt entstehen 22 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 160 Megawatt. Damit können künftig etwa 125.000 Haushalte mit sauberem Strom aus Niederösterreich versorgt werden – von Beginn an mit bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung.
Genehmigt wurden ein Windpark Unterstinkenbrunn mit sieben Windrädern und über 50 Megawatt Leistung, der Park Rustenfeld II mit sechs Anlagen und mehr als 43 Megawatt sowie der Windpark Deutsch-Wagram 2 mit neun Windrädern und rund 65 Megawatt Leistung.
Laut Pernkopf lösen diese drei Projekte Investitionen von rund 250 Millionen Euro aus. Die Wertschöpfung bleibe großteils in der Region und bringe Aufträge für heimische Betriebe.
Auch die Betreiber zeigen sich zufrieden. Georg Waldner, CEO von ImWind, spricht von einem wichtigen Signal für die Energiewende und betont, dass das nächtliche rote Blinken in den niederösterreichischen Windparks bald Geschichte sein werde. Martin Blochberger von Bloch3 hebt die regionale Wertschöpfung und die Versorgung von zehntausenden Menschen mit Strom "Made in NÖ" hervor.
Markus Winter von der Windkraft Simonsfeld sieht in der Abschaffung des Dauerblinkens einen entscheidenden Schritt für die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung. EVN-Naturkraft-Geschäftsführer Helwig Überacker verweist darauf, dass eine hohe Akzeptanz nötig sei, um die Windkraftleistung in Niederösterreich bis 2030 deutlich auszubauen.