Versicherungsstudie

Autofahrer – 84 Prozent halten sich für Überflieger

Bereits das dritte Jahr in Folge hat die Städtische unser Verhältnis zum Auto abgefragt. Und – nicht immer passen Antworten und Realität zusammen.
Team Wirtschaft
25.04.2025, 06:30

Klimawandel und hohen Kosten zum Trotz: Laut Kfz-Umfrage 2025 im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung bleibt das eigene Auto für die große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher ein Muss. Allerdings verlieren Verbrenner weiter an Boden, während E-Autos in Sachen Sympathie deutlich zulegen können.

37 Prozent liebäugeln mit E-Auto

Die Umfrage zeigt klar: Für 37 Prozent ist mittlerweile ein Elektromotor beim Autokauf ein Thema. 27 Prozent tendieren zu einem Benziner, 22 Prozent zu einem Pkw mit Hybridantrieb. Nur noch elf Prozent würden zum Diesel greifen. Die restlichen drei Prozent könnten sich sogar mit einem Wasserstoffauto anfreunden.

Preis als größte Hürde

Der Weg zum eigenen E-Auto ist allerdings laut Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler ein eher steiniger: "Drei Viertel der Befragten wollen maximal 30.000 Euro für ein Elektroauto ausgeben. Die hohen Anschaffungskosten, mittlerweile fehlende Steueranreize und die Abschaffung von Förderungen werden als massive Barrieren wahrgenommen."

Mehrheit lehnt "Made in China" ab

Zusätzlich würden sich laut Wendler rund die Hälfte der potenziellen Käufer eine Mindestreichweite von 400 Kilometern wünschen. Auch der Produktionsort spielt eine Rolle: Ein E-Auto "Made in Europe" ist demnach für 73 Prozent Pflicht bzw. wird bevorzugt, nur rund 26 Prozent würden zu Stromern "Made in China" greifen.

65 Prozent besitzen mindestens ein Auto

Unabhängig von Herkunft und Antrieb bleibt das Auto hierzulande das wichtigste Fortbewegungsmittel. 65 Prozent (Mehrfachnennungen möglich!) der 1.000 von Gallup befragten Österreicher im Alter von 17 bis 70 besitzen zumindest einen Pkw. Bei Männern sind es 70, bei Frauen 59 Prozent. 23 Prozent borgen sich einen Wagen aus (Partner, Familie, Freunde), vier Prozent können einen Dienstwagen privat fahren. Fünf Prozent nutzen Carsharing-Angebote, immerhin 13 Prozent sind komplette Autoverweigerer.

Stellenwert bleibt extrem hoch

Insgesamt genießt das Auto in Österreich bei 64 Prozent einen hohen bzw. sehr hohen Stellenwert. Selbst junge Erwachsene (17 bis 30) kommen auf 61 Prozent. Gröbere Unterschiede gibt es naturgemäß zwischen Stadt (56 Prozent) und Land (72 Prozent).

Nur zwei Prozent zweifeln an Fähigkeiten

Erstmals abgefragt: die Selbsteinschätzung des Fahrverhaltens. 84 Prozent halten sich demnach – unabhängig vom Geschlecht! – für fahrtechnische Überflieger. 14 Prozent schätzen ihre Fähigkeiten hinterm Steuer als mittelmäßig ein, nur zwei Prozent tendieren zu "nicht gut" bzw. "gar nicht gut". Die Realität sieht allerdings anders aus, wie Wendler diplomatisch eingesteht. Antworten würden in diesem Punkt "oft nicht mit Schadensdaten" korrelieren.

Klimabonus-Aus hilft der Umwelt

Überraschen hohen Einfluss hat die Streichung des Klimabonus, mit dem bisher die CO₂-Bepreisung von Sprit ausgeglichen wurde. 52 Prozent wollen nach dem jüngst von der Regierung beschlossenen Aus ihr Mobilitätsverhalten überdenken, etwa häufiger zu Fuß gehen, öfter Fahrrad, E-Bike, Scooter und öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Tempolimits spalten Österreich

Keine klare Richtung gibt es beim Thema Tempo 30 in Städten und Gemeinden. 38 Prozent sind klar dagegen, 37 Prozent dafür – wobei allerdings viele Befürworter kein Auto nutzen. Auch spannend – der Disput um Tempo 150 auf Autobahnen. 41 Prozent sind (eher) dagegen, 35 Prozent würden sich hingegen eine Anhebung wünschen.

Mehrheit befürwortet harte Strafen für Raser

Kein Herz für Raser – mit 55 Prozent ist eine klare Mehrheit dafür, chronischen Rasern je nach Höhe der Überschreitung den Wagen vorübergehend bzw. sogar dauerhaft abzunehmen. Nur ein Fünftel (21 Prozent) lehnt diese Maßnahme ab.

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