Nach dem Teuerungsgipfel vergangene Woche im Kanzleramt sucht die Regierung ihr Heil nun im Ausland. Obwohl Staatsoberhaupt Van der Bellen, Kanzler Stocker und Außenministerin Meinl-Reisinger in zwei Wochen anlässlich der UNO-Generalversammlung ohnedies in den USA weilen, jettete Vizekanzler Andreas Babler am Sonntag nach New York.
"Heute"-Informationen zufolge wird er vier Tage lang, bis Donnerstag, im Big Apple bleiben und Notenblätter eines von den Nazis geflohenen Komponisten an dessen Familie zurückgeben. Darüber hinaus stehen für Babler Gespräche mit Wohnbau-Experten und ein Besuch des Metropolitan Museum, wo der Österreicher Max Hollein Direktor ist, auf der Agenda.
In der Heimat muss einstweilen der Gipfel der Parteichefs zu den Pensionserhöhungen – laut Kanzler sollen Senioren unter der Inflationsrate das Auslangen finden – warten: VP-Regierungschef Stocker holt diese Woche seinen Sommerurlaub nach, Babler ist in New York und auch die Neos brauchen für das geplante Kopftuchverbot für das Pressefoyer Ersatz.
Bildungsminister Christoph Wiederkehr fährt nämlich von Dienstag bis Freitag in die Ukraine. Die Reise erstaunt Regierungs-Insider auch deshalb, da seine Parteikollegin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger vor ihrem XL-Aufenthalt in Alpbach erst Ende August in die Ukraine gereist war – zum dritten Mal seit ihrem Amtsantritt vor sechs Monaten. Auf "Heute"-Anfrage bestätigte eine Sprecherin die Reise "gemeinsam mit europäischen Bildungsministern auf Einladung der Ukraine". Auf nähere Details zum Zweck gab es keine Antwort.
In der Heimat indes kommt die Arbeit der Regierung überschaubar gut an. Laut neuestem APA-Vertrauensindex gaben die Werte der Neos-Regierungsmitglieder massiv nach. Andreas Babler ist Schlusslicht unter sämtlichen Regierungsmitgliedern. Seine USA-Reise samt Entourage wird die Steuerzahler in Sparzeiten neuerlich mehrere tausend Euro kosten.