Urlaub in Indonesien

Bali will bis Ende des Jahres Privatstrände verbieten

Obwohl die Strände in Bali öffentlich sein sollten, werden sie von Hotels oft als Privatstrand deklariert. Dagegen will die Regierung jetzt vorgehen.
Heute Life
27.11.2025, 19:11
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Die indonesische Ferieninsel Bali ist ein beliebtes Reiseziel, gerade auch wegen der wunderschönen Strände.

Wer dort ein Hotel bucht, sucht sich also vielleicht grad eines mit Privatstrand. Das ist aber gar nicht erlaubt – und jetzt will die Regierung dagegen vorgehen

Eigentlich sind Strände auf Bali bereits öffentlich

Seit 2016 gibt es auf Bali ein Gesetz, das besagt, dass die ganze Küste, bis 100 Meter ins Landesinnere, öffentlicher Raum ist und nicht privatisiert werden darf. Dieses Gesetz wird aber gerade von Hotels gerne ignoriert, die die Strände vor ihren Immobilien absperren und nur für Hotelgäste zugänglich machen.

Villen- und Hotelbesitzer beanspruchen die Strände vor ihren Immobilien als Privatstrand – das dürften sie aber eigentlich gar nicht.

Diese Woche hat I Wayan Koster, der Gouverneur von Bali, einen Vorstoß eingereicht, dass dieses Gesetz künftig durchgesetzt werden soll. Koster erklärt, dass die Strände Balis für die Gemeinschaft "enorm wichtig" sind.

Das einerseits aus religiösen Gründen, da viele Zeremonien und Rituale am oder im Wasser stattfinden, aber auch aus sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gründen.

Religiöse Zeremonien gestört

"Der Zugang zu Stränden für Segara-Kerthi- oder Pakelem-Zeremonien wird immer stärker eingeschränkt", sagt Koster bei einer Anhörung mit lokalen Abgeordneten. "Eine Hotel- und Villenbetreiber blockieren den öffentlichen Zugang, verbieten den Einwohnern religiöse Tätigkeiten oder führen während wichtiger Zeremonien unpassende Aktivitäten am Ufer durch."

Viele religiöse Ritualen stehen im Zusammenhang mit dem Meer, wie hier die hinduistische Bestattungszeremonie Ngaben.
IMAGO/Depositphotos

Dazu gehört etwa ein Zwischenfall von 2019, als einer der größten Beach Clubs Balis während eines religiösen Rituals Feuerwerk gezündet hat – obwohl zuvor bewusst darum gebeten wurde, das Feuerwerk eine halbe Stunde zu verschieben.

Laut Koster sollen die Strände mit dem Vorstoß wieder mehr für die Einwohnerinnen und Einwohner nutzbar sein und "ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden".

„Die Hotelbesitzer glauben, das Meer gehöre ihnen“
I Wayan Koster, Gouverneur von Bali

"Es ist, als ob diejenigen, die Hotels oder Villen bauen, glauben, ihnen gehöre der Strand und das Meer. Sie bestimmen, was die Menschen tun dürfen und was nicht, obwohl ihnen lediglich das Land in Strandnähe gehört, nicht aber der Strand oder das Meer selbst", sagt Koster. Der neue Vorstoß soll möglichst bis Ende Jahr umgesetzt werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.11.2025, 19:15, 27.11.2025, 19:11
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