Meer verschluckt Paradiese

Die 10 schönsten, todgeweihten Strände Europas

Der Meeresspiegel steigt immer schneller: Laut Experten könnten bis 2100 einige der beliebtesten Strände Europas für immer verschwinden.
Bernd Watzka
14.10.2025, 11:18
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Die Europäische Umweltagentur (EUA) warnt in einem neuen Bericht: Der Meeresspiegel in Europa steigt doppelt so schnell wie noch im 20. Jahrhundert. Zwischen 2006 und 2018 wuchs er um 3,7 Millimeter pro Jahr - mit drastischen Folgen. Wenn die CO2-Emissionen weiter ansteigen, könnte der Meeresspiegel bis 2100 um bis zu einem Meter höher liegen. Und im schlimmsten Fall - bei raschem Zerfall der Polkappen - sogar um fünf Meter bis 2150.

Diese Entwicklung hätte katastrophale Auswirkungen: Europas Küsten würden sich völlig verändern, warnen Klimaforscher. Beliebte Urlaubs-Paradiese von der Adria bis zur Nordsee könnten bis zum Ende des Jahrhunderts im Meer versinken.

Diese 10 Traumstrände sind am stärksten bedroht

1
Sveti Stefan (Montenegro)
Das Wahrzeichen Montenegros – eine malerische Insel mit Luxushotel – gilt laut dem Klimaforschungsinstitut Reinders Corporation als am stärksten gefährdeter Ort Europas. Prognose: Küstenverlust von über 200 Metern bis 2100.
2
Porto Giunco (Sardinien)
Der "tropische Strand" Italiens droht mehr als 100 Meter Küstenlinie zu verlieren. Porto Giunco ist berühmt für sein türkisblaues Wasser und seine Dünenlandschaft – doch der Klimawandel könnte dieses Naturidyll zerstören.
3
Praia de Benagil (Portugal)
Die weltberühmte Algarveküste leidet schon jetzt unter Massentourismus – und bald unter dem Meer. Der Strand mit seinen Höhlen könnte 70 Meter Land verlieren.
4
Værøy (Lofoten, Norwegen)
Selbst der hohe Norden ist nicht sicher: Die traumhafte Insel Værøy droht 58 Meter Küstenlinie einzubüßen. Hier könnte bald ein Paradies für immer verschwinden.
5
Keem Beach (Irland)
Der Drehort des preisgekrönten Films "Banshees of Inisherin" gilt als einer der schönsten Strände Irlands – doch bis 2100 könnte fast die Hälfte der Bucht verloren gehen.
6
Reynisfjara (Island)
Der schwarze Lavastrand ist schon jetzt berüchtigt für seine tödlichen Wellen. Künftig drohen zusätzlich 35 Meter Küstenverlust – das Meer frisst sich langsam ins Land.
7
Plage des Marinières (Frankreich)
An der Côte d’Azur warnen bereits Schilder vor Tsunamis. Der beliebte Strand bei Nizza könnte um 35 Meter schrumpfen.
8
Pasjača (Kroatien)
Dubrovniks verstecktes Juwel – ein winziger, goldener Sandstrand zwischen Klippen – könnte bis 2100 ganz verschwinden.
9
Kynance Cove (Cornwall, Großbritannien)
Der berühmte Strand mit seinen Serpentinfelsen verliert laut Prognose 30 Meter Küstenlinie – ein harter Schlag für das Naturerbe Cornwalls.
10
Baie des Milliardaires (Frankreich)
Selbst die berühmte "Bucht der Milliardäre" bei Antibes ist nicht sicher – ein Küstenrückgang von fast 30 Metern droht.

Wir können den Anstieg nicht mehr stoppen“

"Wir müssen realistisch sein - der Meeresspiegelanstieg ist nicht vollständig aufzuhalten", erklärt Giorgio Budillon, Ozeanograph an der Universität Neapel. Schuld sei die Trägheit des Klimas: Das Schmelzen der Polkappen und die Ausdehnung der Meere laufen weiter, selbst wenn die Emissionen heute gestoppt würden.

Am meisten gefährdet: Das Urlauberparadies Sveti Stefan in Montenegro.
Getty Images

Radikaler Kurswechsel notwendig

Budillon fordert daher einen radikalen Kurswechsel: Wir müssen von der Denkweise 'Nachher beheben' zu 'Vorher vorbeugen' wechseln. Heute mit der Anpassung zu beginnen, kostet weit weniger, als morgen das Verlorene wieder aufzubauen", so der Forscher.

Als Schutzmaßnahmen nennt er Küstendeiche, Sandaufspülungen, Seegraswiesen und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten. Langfristig werde man in manchen Regionen aber Umsiedlungen nicht vermeiden können.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 14.10.2025, 11:54, 14.10.2025, 11:18
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