Die italienische Urlaubsstadt Florenz geht jetzt gegen die Außengastronomie in Teilen der Altstadt vor. Auslöser waren Beschwerden über überfüllte Gassen und zugebaute Plätze klagen. So würden sich die engen Gassen rund um die berühmte Ponte Vecchio, den Piazzale degli Uffizi, die Via Roma und den Borgo Santa Croce täglich einem "Hindernisparcours gleichen", zitiert die niederländische Zeitung "De Telegraaf" Anwohner der Stadt.
Zwischen Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen quetschen sich Touristen hindurch, während Anwohner verzweifelt nach einem Durchgang suchen. Damit ist ab 2026 Schluss: Der Stadtrat von Florenz verhängt ein radikales Verbot in 50 Straßen.
Dort dürfen Restaurants deshalb ab 2026 keine Gäste mehr im Freien bedienen, berichtet "Florence Daily News". Für 73 weitere Straßen wird es zudem strengere Regeln geben, beispielsweise eine Platzbeschränkung. Betroffen sind auch die Piazza della Signoria und die Gassen rund um die Basilika Santa Maria Novella.
Damit sollen die historischen Plätze sowie Straßen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, besser geschützt werden und die Stadt für ihre Einwohner wieder lebenswerter gemacht werden, so das Tourismusbüro.
Die Restaurant- und Barbetreiber sind über diese neue Regelung gar nicht glücklich – gerade in den Sommermonaten seien die Terrassen eine entscheidende Einnahmequelle. Daniela, eine Restaurantbesitzerin an der Piazza della Signoria, sagt gegenüber "De Telegraaf": "Wir haben sechzig Sitzplätze im Freien, die für unser Geschäft unerlässlich sind."
Ein anderer Restaurantbesitzer äußert gegenüber der Zeitung seinen Unmut: So hätten viele seiner Kollegen bereits aufgegeben und ihre Restaurants geschlossen, da sie mit immer mehr Kosten und Auflagen konfrontiert seien: "Die Stadt scheint mehr Wert auf Ästhetik zu legen als auf das Überleben der Unternehmer, die das Stadtleben prägen."