Übertourismus, Europa & Co

Solo & Sparen – diese Reisetrends nehmen 2026 Überhand

Von Alleinreisen über "Second Cities" bis hin zu Budget-Trips: Das Urlaubsverhalten weltweit beginnt sich zu verändern.
Heute Life
08.11.2025, 16:59
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Obwohl die meisten sich diesen Sommer schon gut in den Ferien auskuriert haben, planen viele bereits den nächsten Urlaub für das kommende Jahr. Dazugehörige Reisetrends für 2026 machen sich langsam, aber doch bemerkbar: Die Reisebuchungsplattform Omio hat dafür mit dem Marktforschungsinstitut YouGov über 10.555 Menschen in Italien, Spanien, Deutschland, Großbritannien, den USA, Brasilien, Japan und Australien befragt. In der internationalen Umfrage fällt auf: Reisen wird bewusster, intelligenter und zielgerichteter.

"Self-Care", Selbstreflexion & Städte-Trips

Die Begeisterung von Touristen weltweit für Europa bleibt groß, doch auch viele Europäer bevorzugen für das kommende Jahr Reiseziele in der Umgebung. Auch wenn die Briten keine EU-Bürger mehr sind, planen 56 Prozent weiterhin, Urlaub auf dem Kontinent zu machen. Deutsche (45 Prozent), Italiener (42 Prozent) und Spanier (42 Prozent) bevorzugen ebenfalls europäische Reiseziele. Internationale Touristen zeigen ebenso großes Interesse an Destinationen innerhalb Europas.

Besonders Strandurlaube feiern ein Comeback: 46 Prozent der Reisenden suchen Entspannung am Meer, 51 Prozent möchten erholt zurückkehren. Nach Jahren von Städtereisen und großen Abenteuern rückt ein ruhigeres, achtsameres Reisegefühl in den Vordergrund: 20 Prozent der Befragten planen Solo-Trips zur Selbstreflexion, 18 Prozent möchten Wellness und "Self-Care" in den Urlaub integrieren. 19 Prozent der Männer planen für das Jahr 2026 eher Solo-Reisen, um dem stressigen Alltag zu entfliehen. Frauen setzen hingegen auf Austausch: 34 Prozent möchten reisen, um Familie oder Freunde wiederzusehen.

Echte Empfehlungen statt Instagram-Inspos

Obwohl Lebenshaltungskosten konstant steigen, möchten Leute nicht auf regelmäßige Trips verzichten: 38 Prozent der Befragten priorisieren Urlaubsausgaben gegenüber anderen nicht notwendigen Ausgaben. Die neuen "Travel Thrifties" wissen, wie sie ihr Budget optimal nutzen: Mit frühzeitiger und sorgfältiger Planung (27 Prozent), flexiblen Buchungen (31 Prozent) und Reise außerhalb der Saison (28 Prozent).

Reisende lassen sich auch immer mehr von Mitmenschen statt vom Internet inspirieren. Zwar spielen Social Media (29 Prozent) und KI (9 Prozent) eine Rolle, doch die Mehrheit verlässt sich auf Empfehlungen (39 Prozent) oder frühere, eigene Erfahrungen (42 Prozent). Durch Filme und Serien lassen sich sogar 23 Prozent in ihrer Reiseentscheidung beeinflussen: Screen-Tourismus nimmt also deutlich zu.

Die Generation Z verändert das Reiseverhalten: 31 Prozent planen ihre Urlaube im Voraus und bewusster, um die Reisekosten unter Kontrolle zu halten. 34 Prozent möchten häufiger verreisen, 26 Prozent längere Trips genießen und 23 Prozent bevorzugen umweltfreundliche Verkehrsmittel.

Übertourismus löst andere Trends aus

Auch Metropolen dominierten bisher, doch im nächsten Jahr rücken kleinere Örtchen stärker in den Fokus: 21 Prozent der Reisenden möchten weniger bekannte Städte besuchen, vor allem, um niedrigere Preise, weniger Menschenmengen und einzigartige Attraktionen zu erleben. Besonders Italiener (41 Prozent) und Spanier (39 Prozent) interessieren sich gezielt für weniger überlaufene Destinationen – möglicherweise eine Reaktion auf den Übertourismus in ihrer Heimat.

"Die Reiseindustrie hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Zu den pandemiebedingten Einschränkungen kam das Phänomen des 'Revenge Travels', und nun erleben wir eine neue Ära des bewussten Reisens. Die Entschlossenheit, die Welt zu entdecken, ist unvermindert groß", erklärt Veronica Diquattro, B2C-Chefin von Omio, in einem Presse-Statement schließlich.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.11.2025, 09:32, 08.11.2025, 16:59
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