Das goldene Zug-Zeitalter ist dem Auto zum Opfer gefallen, seit einigen Jahren bzw. Jahrzehnten bahnt sich eine Renaissance an. Mehr und mehr Verbindungen werden wiederaufgebaut, Städte in Europa und dem Rest der Welt rücken näher einander. Jetzt ging der erste Teil einer auch für Österreich wichtigen Verbindung an den Start.
Balkan, das heißt grundsätzlich einmal Auto fahren. Von Österreich kommt man zwar relativ schnell und einfach nach Ljubljana, Zagreb, Split oder Rumänien, im "schwarzen Loch" Westbalkan schaut es wiederum schlecht aus. Nicht einmal die Metropolen Budapest und Belgrad waren zuletzt miteinander verbunden.
Das hat sich jetzt geändert. Seit 2019 arbeiten Ungarn und Serbien mit Unterstützung Chinas an der Wiedererrichtung der Strecke, am Mittwoch ging tatsächlich das erste Teilstück in Betrieb. In nur einer Stunde und 20 Minuten kommt man jetzt von Belgrad nach Subotica an der ungarischen Grenze. Dort gibt es Anschluss in einen Regionalzug nach Szeged, von dort geht es wiederum nach Budapest (und weiter nach Wien).
Klingt noch etwas kompliziert und dauert aktuell fast zehn Stunden, soll sich aber bald ändern. Schon 2026 soll die Strecke komplett fertig sein, dann wird es Direktzüge von Belgrad nach Budapest geben, Fahrtzeit 2:40. Noch besser: Geplant sind auch mehrere Direktzüge von Wien nach Belgrad. Diese würden keine fünf Stunden mehr brauchen und damit auch das Auto klar hinter sich lassen.
Tickets für die Strecke Budapest-Belgrad kosten aktuell – je nach Buchungsdatum – zwischen 26 und 43 Euro. Gefahren wird in modernen Stadler-Doppelstockzügen mit bis zu 200 km/h (vergleichbar mit den Westbahn-Zügen, die in Österreich unterwegs sind).