1,5 % mehr für Beamte

"Mein klares Ziel" – Kanzler Stocker spricht Machtwort

Regierung und Beamtengewerkschaft haben sich bei den Nachverhandlungen der Beamtengehälter auf einen Dreijahresabschluss geeinigt. Die Details.
André Wilding
08.10.2025, 13:56
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Erstmals in der Geschichte wurde ein bestehender Abschluss für den Öffentlichen Dienst neu verhandelt. Nach intensiven und wertschätzenden Verhandlungen konnte laut Regierung ein "großer Wurf" erzielt werden: Eine Einsparung von über 310 Mio. Euro im Jahr 2026 und eine durchschnittliche Inflationsabgeltung von 1,5 Prozent über die kommenden drei Jahre.

"Außergewöhnliche Anstrengungen"

"In außergewöhnlichen Zeiten braucht es auch außergewöhnliche Anstrengungen. Erstmals in der Zweiten Republik wurde ein bestehender Abschluss für den öffentlichen Dienst aufgeschnürt – das ist ein historischer Schritt. Nach harten, aber fairen Verhandlungen ist uns ein großer Wurf gelungen: eine durchschnittliche Inflationsabgeltung von 1,5 Prozent über die nächsten drei Jahre – klar unter zwei Prozent", so Staatssekretär Alexander Pröll.

Und weiter: "Diese Einigung ist entscheidend, um die 2-1-0-Formel des Kanzlers Christian Stocker zu erfüllen und die Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen, indem im kommenden Jahr über 310 Millionen Euro eingespart werden. Mein Dank gilt besonders den Sozialpartnern und dem gesamten Öffentlichen Dienst – sie haben Verantwortung übernommen und einen wichtigen Beitrag geleistet."

"Positives Ende"

"Ich habe immer gesagt, dass man durch Reden zusammenkommt. Wir haben geredet und sind zu einem positiven Ende bei den Verhandlungen gekommen. Diese konstruktive sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit ist die Grundlage für den Erfolg des Modells Österreich. Wir konnten ein gutes und faires Ergebnis erzielen. Es ist eine sowohl ökonomisch als auch sozial vernünftige Lösung. Die Kaufkraft bei den niedrigen Gehältern bleibt erhalten und es wird ein wichtiger Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes geleistet", fasst Finanzminister Markus Marterbauer zusammen.

Finanzminister Markus Martebauer
Helmut Graf

"Wir halten es für ein wichtiges Signal, dass erstmals ein Abschluss im öffentlichen Dienst aufgeschnürt und neu verhandelt wurde. Durch den neuen Abschluss wird das Budget im Jahr 2026 entlastet. Insgesamt wird über einen Zeitraum von drei Jahren deutlich unter der Inflation abgeschlossen. Wir befinden uns in einer wirtschaftlich und budgetär schwierigen und angespannten Situation, und es war für uns das Ziel, dass auch der öffentliche Dienst einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Budgets leistet. Damit wir Österreichs Wettbewerbsfähigkeit stärken und dort, wo der Bund Verantwortung trägt, alles tun, um die Lohn-Preis-Spirale zu stoppen. Klar ist aber auch: Nur echte Strukturreformen und Einsparungen in der Verwaltung sichern das Budget langfristig ab", so NEOS-Verhandlerin Martina von Künsberg Sarre.

Der Abschluss im Detail

Die konkrete Aufteilung der Anpassungen sieht wie folgt aus: Vom 1. Januar 2026 bis zum 30. Juni 2026 erfolgt keine Erhöhung. Im anschließenden Zeitraum vom 1. Juli 2026 bis zum 31. Juli 2027 gibt es eine Anhebung von 3,3 Prozent. Danach folgen zwei moderate Erhöhungen von jeweils 1 Prozent – vom 1. August 2027 bis zum 31. August 2028 sowie vom 1. September 2028 bis zum 31. Dezember 2028. Das ergibt im Schnitt eine effektive Erhöhung von 1,5 Prozent pro Jahr.

Diese Regelung schafft Planungssicherheit – sowohl für die Beschäftigten als auch für die öffentliche Hand. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung des "2-1-0-Ziels" von Bundeskanzler Christian Stocker: Mit dem gezielten Durchbrechen der Lohn-Preis-Spirale wird angestrebt, die Inflation auf 2 Prozent zu senken und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum von 1 Prozent zu erreichen. In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Preise sei dies ein wichtiges Signal.

Bei den Gehaltsanpassungen ist übrigens auch eine soziale Staffelung geplant. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Die soziale Staffelung bei den geplanten Anpassungen bei den Beamtengehältern tritt laut Ö1 erst Mitte 2027 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt werden Gehälter bis rund 3.000 Euro Brutto deutlich stärker erhöht als etwa Gehälter darüber – besonders jene ab 4.000 Euro bzw. 6.000 Euro brutto, heißt es weiter.

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)
BKA/Wenzel

"Basis für Aufschwung in Österreich"

Bundeskanzler Christian Stocker sagt zum Gehaltsabschluss des Öffentlichen Dienstes: "Mein klares Ziel ist es, die Inflation im kommenden Jahr auf 2 Prozent zu senken. Der neu verhandelte Gehaltsabschluss des Öffentlichen Dienstes wird dazu beitragen, die Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen und damit dieses Inflationsziel zu erreichen. Ich danke der Gewerkschaft und allen Bediensteten des Öffentlichen Dienstes dafür, dass sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen. Diese gesamtstaatliche Kraftanstrengung ist die Basis für Aufschwung in Österreich."

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 08.10.2025, 14:52, 08.10.2025, 13:56
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