Tausende Kunden müssen zittern

Millionen-Pleite – 123-Transporter will weitermachen

Mehr als vier Millionen € an Kautionszahlungen der Kunden liegen auf den Konten von 123-Transporter. Im Insolvenzverfahren droht nun ein Mega-Verlust.
Newsdesk Heute
08.10.2025, 09:55
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Die inzwischen über die Landesgrenzen hinaus berühmt-berüchtigte Mietwagenverleih 123-Transporter aus Ternitz (NÖ) ist pleite. Am Montag, dem 6. Oktober, wurde über das Vermögen der 123 Shared Mobility GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Wiener Neustadt eröffnet. Das Unternehmen soll offenbar fortgeführt werden.

Tausende Beschwerden von Kunden wegen nicht rückbezahlter Kautionen (500 bzw. 1000 Euro pro Kunde) und aus haarsträubenden Gründen verhängten Vertragsstrafen sind anhängig, auch Ermittlungen der Behörden wegen Betrugsverdachts laufen.

Zum Kollaps habe aber der Absprung eines riesigen Flottenpartners geführt, erklärt 123-Transporter im Insolvenzantrag. Dieser habe nach "Abrechnungsdifferenzen" einfach 400  Fahrzeuge gesperrt. Da der Mietwagenverleih keine eigenen Wägen besitzt, sondern diese nur an die App-Kunden vermittelt, sei damit "die gesamte Umsatzgrundlage" zerstört worden.

Laut "Standard" soll es zuvor heftigen Streit zwischen der 123-Chefetage in Österreich und einem Miteigentümer, der gleichzeitig Hauptgesellschafter des Flottenpartners ist, gegeben haben.

Millionen Euro möglicherweise einfach weg

Bitter: Tausende Menschen, denen 123-Transporter noch Geld schuldet, müssen jetzt um den Verlust zittern. Denn von den im Insolvenzantrag angegebenen Verbindlichkeiten von rund 4,7 Millionen Euro entfallen mehr als 90 Prozent (4,4 Mio. Euro) auf noch ausständige Kautionen.

Ob eine Kaution aus der Insolvenzmasse genommen und in voller Höhe zurückgezahlt werden kann, steht laut "Standard" noch in den Sternen und muss vor Gericht geklärt werden. Der Mietwagen-Verleih hatte sich in seinen Geschäftsbedingungen dahingehend abgesichert, dass er "bis zur Rückzahlung frei über den Kautionsbetrag verfügen" kann. Auch ein separates Kautionskonto für die Dauer der Verwahrung ist nicht vorgesehen.

Nur ein Fünftel soll zurückgezahlt werden.

Durch die Finger schauen vermutlich die Kunden. Aber: 123-Transporter bietet seinen Gläubigern allerdings ohnehin nur eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes.

Wichtige Termine zur 123-Insolvenz:

  • 31.12.2025 – Anmeldefrist für die Gläubiger
  • 15.01.2026 – Berichts-, Prüfungstagsatzung:
  • 29.01.2026 – Sanierungsplantagsatzung:

Dieser wolle im Zuge des Verfahrens "die Angemessenheit und voraussichtliche Erfüllbarkeit dieser Quote gemeinsam mit der vom Gericht bestellten Insolvenzverwalterin prüfen". Betroffene können ihre Forderungen ab sofort über den KSV1870 anmelden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.10.2025, 13:59, 08.10.2025, 09:55
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