Wo gibt es die beste Schokolade der Welt? Viele würden auf diese Frage vermutlich mit Belgien oder vielleicht auch der Schweiz beantworten. Das Fachmagazin "Der Feinschmecker" sieht das aber anders: Dort wurden 45 Tafeln mit mindestens 70 Prozent Kakao-Anteil aus aller Welt einem Blindtest unterzogen – und der erste Platz dürfte ziemlich überraschen.
Gewonnen hat eine Schokolade aus Thailand: Die Paradai 70% Coconut Sugar (50 Gramm für 9,95 Euro). Und auch den zweiten Platz belegt eine thailändische Schokolade der Marke Paradai, auf dem dritten Rang folgt Domori Suave 70 % Criollo aus Italien. Erst dahinter folgt Belgien mit Frederic Blondeel India 70 %. Die übrigen Plätze in den Top 10 belegen zweimal Frankreich und zweimal die Schweiz - sowie die Zotter Classic Dunkle Schokolade 70 % aus Österreich auf dem 9. Rang.
"Die Siegertafeln überzeugen mit exzellentem Geschmack. Sie stammen aus einer jungen Manufaktur aus Thailand, die Bean-to-Bar-Schokolade in Zusammenarbeit mit den Kakaobauern vor Ort herstellt. Hier kommen Nachhaltigkeit und Qualität beispielhaft zusammen", sagt Sandra Prill, verantwortliche Redakteurin für den Test. Bean-to-Bar bezeichnet einen Herstellungsprozess, bei dem alle Schritte in der gleichen Manufaktur umgesetzt werden. In der Österreich ist die Siegerschokolade online erhältlich.
Aber woran erkennt man überhaupt eine richtig gute Schokolade? "Zuerst mit dem Auge", sagt Marco d’Andrea, Jurymitglied und Chefpatissier im Hamburger Hotel The Fontenay. An der Farbe erkennt man bereits die Art der Kakaobohnen. Dann ist auch der "Snap" wichtig, also das Geräusch, das die Schokolade macht, wenn man sie zerbricht: "Er sollte klar und präzise klingen", erläutert Tom Langmaack, der ebenfalls Teil der Jury war und einer von 93 geprüften Schokoladensommeliers in Deutschland ist.
Denn der klare Knack signalisiert das korrekte Temperieren der Kakaomasse während der Herstellung. Auch der Schmelz auf der Zunge und natürlich das Aroma wurden beurteilt.
