Sie sind klein, grün und spalten die Gemüter: Kohlsprossen. Das Gemüse hat jetzt Saison und du findest es derzeit fast überall frisch angeboten. Falls du willst. Denn während viele sie nicht ausstehen können, haben andere die kleinen Gemüsebällchen als Superfood regelmäßig auf dem Speiseplan.
Tatsächlich stecken Kohlsprossen voller wertvoller Inhaltsstoffe, unter anderem gehört dazu Vitamin C. Isst du 100 Gramm Kohlsprossen, hast du damit deinen Vitamin-Tagesbedarf schon gedeckt. Außerdem enthalten Kohlsprossen Vitamin B6, Vitamin K und Folsäure. Auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen liefern die Bällchen. Zudem sind Kohlsprossen reich an Ballaststoffen und unterstützen dadurch die Verdauung.
Viele mögen Kohlsprossen nicht, weil sie etwas bitter schmecken. Grund dafür sind die sogenannten Glucosinolate. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung. Studien haben gezeigt, dass manche Menschen diese Bitterkeit genetisch bedingt stärker wahrnehmen als andere.
Gehörst du zu jenen, denen die bittere Note nicht schmeckt, kannst du darauf achten, Kohlsprossen erst nach den ersten kalten Tagen zu kaufen. Die Bitterstoffe wandeln sich bei Frost nämlich in Zucker um. Dadurch schmecken Kohlsprossen, die anschließend geerntet werden, milder.
Falls du aber schon vor den richtig kalten Tagen Lust darauf hast, blanchiere die Kohlsprossen einfach. Dadurch verringert sich der bittere Geschmack ebenfalls. Noch ein Tipp: Entfernst du den Strunk und die äußeren Blätter, schmeckt der Kohl ebenfalls milder, weil in diesen Teilen am meisten Bitterstoffe stecken.
Alternativ kannst du frische Kohlsprossen vor der Zubereitung ein paar Stunden in den Tiefkühler legen: Auch das kann helfen, den bitteren Geschmack zu reduzieren. Oder du greifst direkt zu tiefgefrorenen Kohlsprossen – das hat zudem den Vorteil, dass du das Gemüse das ganze Jahr über genießen kannst.
Wer noch immer an die matschigen Kohlsprossen aus der Kindheit denkt, kann dem Gemüse vielleicht trotzdem noch einmal eine Chance geben: Im Ofen gebacken, in der Pfanne geröstet, leicht karamellisiert, mit Olivenöl und Salz verfeinert – so werden langweilige Kohlsprossen zu einem ganz anderen Geschmackserlebnis.
Und wenn es einmal schnell gehen soll, kannst du Kohlsprossen übrigens auch roh snacken oder sie fein geschnitten zum Salat mischen. Ungekocht sind sie allerdings schwerer verdaulich und können unter Umständen zu Verdauungsbeschwerden führen.