Die Planung des Sommerurlaubs fällt je nach Interessen sehr unterschiedlich aus. Während die einen sich gerne am Strand in die Sonne legen, schwärmen andere trotz Hitze für Kultur und Sehenswürdigkeiten. Doch nun unternehmen immer mehr Touristen nächtliche Aktivitäten. Der Trend "Noctourism" sorgt für einen Wandel.
Bereits letzten Oktober publizierte das Webportal "Booking.com" neun Trend-Vorhersagen, zu denen "Noctourism" dazu gehört. Da der Weltraumtourismus immer mehr zur Realität werden könnte, möchten Reisende nun beginnen, eine Beziehung zu den Sternen zu pflegen. Rund 62 Prozent der Befragten gaben an, Reiseorte mit dunklem Himmel besuchen zu wollen. 72 Prozent davon ziehen in Erwägung, sogenannte "Sternenbäder" zu nehmen. Dabei betrachtet man den freien Sternenhimmel und verliert sich langsam beim Starren auf die hellen Punkte.
Der Grund, wieso es immer mehr Reisende zu solchen nächtlichen Aktivitäten zieht, liegt nicht nur an die funkelnden Sternchen am klaren Nachthimmel, sondern auch an dem Klimawandel: Rund 54 Prozent der Befragten möchten nachts mehr unternehmen, um den hitzigen Temperaturen tagsüber aus dem Weg zu gehen. 42 Prozent der Touristen bbevorzugen,ihren Urlaub an kühleren Örtchen zu genießen. Für mehr als die Hälfte der Reisenden ist es besonders wichtig, die UV-Strahlung der Sonne vermeiden zu können. Um der Sommerhitze im Urlaub gut zu entkommen, möchten knapp 57 Prozent der Befragten ihre Aktivitäten auf den Vormittag oder Abend legen.
Die hohen Temperaturen in der heißen Saison sind nicht nur der ausschlaggebende Punkt, wieso Touristen motiviert sind, die Nacht zum Tag zu gestalten: 54 Prozent der Befragten ziehen es in Betracht, eine Unterkunft, ohne künstliche Lichter zu buchen, um nicht nur für weniger Luftverschmutzung zu sorgen, sondern auch die Flora und Fauna der Urlaubsumgebung bewahren zu können.
Für die meisten, die einen Urlaubstrip nach Afrika planen, darf oft eine Safari-Tour nicht fehlen. Wer den Ausflug in die Savannen tagsüber plant, wird nur rund 30 Prozent der einheimischen Säugetiere zu sehen bekommen. Der andere Prozentteil der Safari-Tiere sind nämlich nachtaktiv. Diejenigen, die keine großen Tierliebhaber sind, können sich an den Nordlichtern erfreuen. Seit einigen Jahren nehmen immer mehr Fluglinien Reiseziele, wie das nördliche Städtchen Tromsø in Norwegen, wahr. Die Kommune ist nicht nur für die schönen Nordlichter bekannt, sondern bietet ebenso Safari-Touren an, bei welchen man Riesenwale und Rentiere beobachten kann.
Während einige darauf beharren, unbedingt die Polarlichter zu sehen, vermissen viele Touristen, einen klaren Sternenhimmel wieder betrachten zu können. Wer die leuchtenden Punkte nachts klar beobachten möchte, für ihn könnten Ortschaften, wie San Pedro de Atacama in Chile oder das Australische Outback, sich als perfekte Reisemöglichkeit ergeben.
Für diejenigen, die keine großen Naturfreunde sind und dennoch den Hitzetemperaturen des Tags weichen wollen, könnten Städtetrips mit diversen Nachtaktivitäten für das besondere Urlaubsfeeling sorgen. Obwohl die meisten Sehenswürdigkeiten bereits abends ihre Tore schließen, gibt es an bestimmten Tagen die Möglichkeit, beliebte Orte besuchen zu können: So öffnet in Indien das Taj Mahal für fünf Tage zur Zeit des Vollmonds, ssodassdie Besucher das Mausoleum nachts erforschen können.
Durch Social Media-Plattformen, wie TikTok und Instagram, zieht es User und Nutzer vor allem auch nach Tokio, um die Neonschilder nachts in den Bezirken Shibuya und Shinjuku betrachten zu können und eigene Schnappschüsse mit dem Handy zu schießen.
Für Nachteulen stellt dieser Trend die perfekte Möglichkeit dar, nicht nur der Sommerhitze und den Menschenmassen tagsüber zu entkommen, sondern auch die Ruhe nachts draußen im Urlaubsort genießen zu können und eine neue Seite der Städte entdecken zu können.