Freibad-Gesetz

Hier dürfen Männer nur enge Badehosen tragen

In Frankreich dürfen Männer in öffentlichen Schwimmbädern laut einem Gesetz keine langen Badehosen tragen. Der Grund könnte überraschen.
Heute Life
22.06.2025, 06:15
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Nur selten wird man - per Gesetz - dazu aufgefordert, weniger oder enge Kleidung zu tragen, doch in Frankreich ist genau das der Fall. Männer, die in französischen Schwimmbädern eine lange Badehose tragen, fliegen raus. Wer sich vom männlichen Geschlecht ins kühle Nass wagt, muss sich dafür in enganliegende Schwimmslips zwängen. Hallo, Speedos.

Überraschender Grund

Der Grund dieser skurrilen Vorschrift in den öffentlichen Schwimmbädern Frankreichs ist hygienischer Natur. Man gehe davon aus, dass weite Badeshorts häufiger auch im Alltag getragen werden und so Staub, Schmutz oder andere Verunreinigungen ins Wasser gelangen, erklärte Emmanuel Dormois, ein Bademeister im 11. Arrondissement von Paris, gegenüber "The Guardian". Enge Badehosen vermitteln hingegen, dass sie nur zum Schwimmen da sind und für nichts anderes eingesetzt werden.

Außerdem besteht die Befürchtung, dass sich Fasern – vor allem bei Stoffhosen aus Baumwolle – im Wasser lösen und die Filteranlagen belasten. Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund, warum die Franzosen keine Fans von locker sitzender Badekleidung sind: Der Stoff dieser Badehosen saugt oft viel Wasser auf. Dieses tropft beim Verlassen des Beckens auf den Boden rund um das Schwimmband – dadurch kann der Boden rutschig und zur Gefahrenquelle werden.

Keine Chance

Die Regelung selbst geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1903 zurück und ist auch heute noch in Kraft. Das Gesetz gilt für alle öffentlichen Schwimmbäder, Hotelpools, auf Campingplätzen mit Pools und in Wasserparks. Wer im Meer, Fluss oder in Seen baden geht, darf tragen, was er will. Versuch das Gesetz zu ändern scheiterten. So versuchte die französische Stadt Grenoble das Gesetz im Jahr 2022 abzuschaffen. Doch der Versuch blieb ohne Erfolg – die Regierung Frankreichs lehnte es ab, das Gesetz zu lockern.

"Aus dem Becken gezogen"

An vielen Orten wird aber durchgegriffen: So berichtete ein in Paris lebender irischer Journalist "The Guardian", dass er einmal mit einer Standard-Badehose ein Schwimmbad betrat. Daraufhin wurde er "von einem Bademeister angeschrien, dass seine übergroße Kleidung verboten sei". Der Bademeister sei daraufhin ins Wasser gesprungen und habe ihn aus dem Becken gezogen.

Auch unter einem Video von @the.leah.way berichtet eine Person von der strengen Umsetzung in einem öffentlichen Schwimmbad in Frankreich: "Ich wurde aus dem Schwimmbad geschmissen und musste mir eine neue Badehose kaufen."

Die Reaktionen auf Tiktok sind jedoch gespalten. Während die einen die Regelung gut finden, stören sich die anderen daran. Unter einem Video von @handluggageonly schreibt ein Follower: "Ich habe in Frankreich zusammen mit einem Amerikaner und einem Briten Freiwilligenarbeit geleistet, die über diese Anforderung schockiert waren und nicht schwimmen gehen wollten." Ein anderer User verweist darauf, dass viele Menschen ins Schwimmbad pinkeln. "Speedos werden das nicht verhindern."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.06.2025, 10:50, 22.06.2025, 06:15