Italien lockt diesen Sommer nicht nur Urlauber an. Von Fiumicino an der Latium-Küste bis in die Vierteln Boccea, Aurelio und Monte Mario Roms macht sich zunehmend die Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) breit.
Videos in sozialen Medien zeigen das ganze Ausmaß. Darin ist zu sehen, wie die großen Kakerlaken aus der Kanalisation kommen, Straßen belagern und Gebäude hochkrabbeln. Zudem würden die fliegenden Insekten durch Fenster in Wohnungen eindringen, berichtet der italienische Nachrichtensender Rainews.it.
Die Amerikanische Großschabe gilt als eine der größten und schnellsten Kakerlaken weltweit. Zwar bevorzugt sie für die Fortbewegung ihre Beine, verfügt jedoch auch über Flügel. Hohe Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit sind die idealen Bedingungen für die Insekten. Tagsüber warten sie in der Regel in Kellern und der Kanalisation, um nachts getarnt von der Dunkelheit herauszukommen.
Mit einer Körperlänge von bis zu 5 Zentimetern ist sie deutlich größer als die in Österreich abwiegend vorkommende deutsche Schabe. Diese wird nur bis zu einen Zentimeter groß.
Der Grund für die zunehmende Ausbreitung der Insekten, die vermutlich ursprünglich aus Südasien kommen und mittlerweile in ganz Nordamerika heimisch sind, sollen die steigenden Temperaturen in Europa sein. In Rom herrschen bereits seit Anfang Juni Temperaturen weit über der 30-Grad-Marke. Die hohe Luftfeuchtigkeit tun bei der Vermehrung der Insekten ihr Übriges.
Für die Tourismusbranche in Italien stellt der Befall eine Herausforderung dar. Restaurants, Cafés, aber auch Hotels müssen jetzt verstärkt auf Hygiene und ihren Abfall achten. Nicht nur, um die Tiere nicht anzulocken, sondern auch die Gesundheit der Gäste nicht zu gefährden. Denn aufgrund ihrer Lebensweise kann die Periplaneta americana bedeutsame Krankheitskeime verbreiten.
Sie ist bekannt dafür, Bakterien und Schimmelpilze zu übertragen, die zu Salmonellen-Erkrankungen, Gelbsucht, Typhus, Ruhr und Tuberkulose führen können. Außerdem können ihre Exkremente Allergien und Asthma auslösen.
Urlaube und Einheimische sollten stets darauf achten, vor allem in den Abendstunden die Fenster und Türen geschlossen zu halten, damit die Schaben nicht in Wohnungen und Hotelzimmer gelangen. Lebensmittel sollten zudem sicher und verschlossen aufbewahrt werden.