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Maddie-Verdächtiger lebt als Obdachloser in Deutschland

Der Verdächtige im Fall Maddie McCann lebt nach seiner Haftentlassung obdachlos in Kiel und wird permanent von der Polizei überwacht.
Newsdesk Heute
23.10.2025, 16:48
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Der deutsche Verdächtige im Fall der 2007 in Portugal verschwundenen kleinen Madeleine "Maddie" McCann ist vor gut einem Monat aus der Strafhaft entlassen worden. Laut einem Bericht des "Spiegel" lebt Christian B. mittlerweile als Obdachloser in Kiel, im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Das haben B. und seine Rechtsanwälte den Reportern des Magazins am Donnerstag bestätigt.

Zuerst wurde B. von den Behörden beziehungsweise seinen Anwälten kurzzeitig in einer Wohnung in Neumünster und dann in einem Hotel in Kiel untergebracht. Laut "Spiegel" wurde das aber öffentlich, was in sozialen Netzwerken für Aufregung und Drohungen gesorgt hat. Schließlich wollten die Hotels den rund um die Uhr von zwei Polizisten bewachten B. nicht mehr aufnehmen. "Ich bin jetzt obdachlos", sagte B. dem "Spiegel". Derzeit schläft er dem Bericht zufolge in einem Zelt in einer Grünanlage.

Mehrfach verurteilt

Der 48-Jährige, der wegen Sexualdelikten schon mehrmals verurteilt wurde, war Mitte September aus einer Justizanstalt in Niedersachsen entlassen worden, wo er eine mehrjährige Haftstrafe wegen einer Vergewaltigung aus dem Jahr 2005 abgesessen hat. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig stuft B. als Verdächtigen im Fall des Verschwindens von Maddie ein. Ermittlungen gegen ihn laufen bereits seit 2020, eine Anklage wurde aber bisher nicht erhoben.

Eigentlich ist B. nach seiner Entlassung ein freier Mann. Allerdings gelten für ihn laut Behörden gerichtliche Auflagen. Er muss im Rahmen der Führungsaufsicht unter anderem eine elektronische Fußfessel tragen, damit die Polizei jederzeit weiß, wo er sich aufhält.

Mann ist "hochgefährlich"

Ein psychiatrischer Gutachter, der B. vor Gericht beurteilt hat, sieht die Gefahr weiterer Sexualstraftaten. Er hält ihn für "hochgefährlich". Trotzdem gibt es keine rechtliche Möglichkeit, B. weiter einzusperren. Zusätzlich zur elektronischen Fußfessel wird B. laut "Spiegel" auch ständig von zwei Polizisten überwacht, um etwaige Angriffe auf ihn zu verhindern.

B. hat laut deutschen Ermittlern früher zeitweise in Portugal gelebt, dort Gelegenheitsjobs angenommen und Einbrüche begangen. Auch in Braunschweig und Schleswig-Holstein hat er gewohnt. Einer seiner Anwälte hat seine Kanzlei in Kiel.

Als Verdächtiger im Fall Maddie steht B. schon lange im Fokus der Medien. Wie der "Spiegel" berichtet, hat er in Kiel bereits britischen Journalisten ein Interview gegeben. Maddie war am 3. Mai 2007, kurz vor ihrem vierten Geburtstag, aus einer Ferienwohnung in einer Anlage in Praia da Luz in Portugal verschwunden, während ihre Eltern in einem nahegelegenen Lokal gegessen haben. Trotz jahrelanger Suche fehlt von ihr bis heute jede Spur.

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