Kärnten

Bauern sauer – Touristen töten Kühe durch Unsitte

Achtlos weggeworfener Müll auf Wiesen und Feldern gefährdet die Umwelt und tötet Kühe. Eine Maßnahme soll jetzt das Bewusstsein schärfen.
Heute Tierisch
28.05.2025, 13:47

Immer öfter landen Plastikflaschen, Aludosen, Fast-Food-Verpackungen, Zigarettenstummel, Hundekot-Sackerl und vieles mehr auf landwirtschaftlichen Flächen, auf Straßen, Plätzen, in Parks oder Gewässern. Dieses "Littering", also das Wegwerfen von Abfall in der Natur und im öffentlichen Raum wird vor allem in Kärnten zunehmend zum Problem.

Gerade in der Bauernschaft häufen sich die Beschwerden über Autofahrer, Spaziergänger oder Wanderer, die durch ihre Abfälle nicht nur erhebliche Kosten, sondern auch Tierleid verursachen. Deshalb hat die Landwirtschaftskammer Kärnten die Initiative "MACH’ NICHT MI(S)T – Gemeinsam für ein sauberes und lebenswertes Kärnten" gestartet. Umgesetzt wird diese gemeinsam mit dem Agrarreferat und dem Umweltreferat des Landes sowie dem Zusammenschluss der sechs Abfallwirtschaftsverbände.

Kühe verbluten innerlich

"Seitens der Bäuerinnen und Bauern steigt seit Längerem der Unmut über immer mehr weggeworfenen Müll, der Äcker und Wiesen verschmutzt, die Bearbeitung der Flächen erschwert und bei den Tieren zu Krankheiten und Verletzungen führt", sagt LK-Präsident Siegfried Huber über die Kampagne.

Aludosen auf Wiesen sind gerade deshalb so gefährlich, weil sie bei der Bearbeitung mit landwirtschaftlichen Maschinen aufgeschnitten werden können. Weidetiere, die diese scharfkantigen Aluteile mit der Nahrung aufnehmen, können schwere innere Verletzungen erleiden. Hundekot wiederum kann Parasiten enthalten, die bei Rindern zu Fehlgeburten führen. Nicht bedacht wird vielfach auch, dass sich synthetisches Material im Boden, in Pflanzen und Gewässern absetzt und in Form von Mikroplastik und Ähnlichem in den Nahrungskreislauf gelangen kann.

Enorme Kosten

Das Entsorgen von Abfall in der Natur und im öffentlichen Raum führt aber auch zu enormen Kosten: "Wir reden hier nicht nur von Papierverpackungen, leeren Dosen oder Zigarettenstummeln. Immer wieder sind auch Fundstücke, wie Matratzen und Autobatterien, chemische Abfälle oder sogar Kühlschränke dabei", so Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP). In Summe würde die Beseitigung des Mülls entlang der Landesstraßen das Land und damit die Steuerzahler 700.000 Euro pro Jahr kosten. "Es ist nicht fair gegenüber unseren Bauern, dass sie sich, bevor sie ihre Felder bearbeiten können, um den achtlos weggeworfenen Müll kümmern müssen, nur weil andere zu bequem waren, ihn ordnungsgemäß zu entsorgen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.05.2025, 14:42, 28.05.2025, 13:47