"Wirft herab Andreas Schnee, tut's dem Korn und Weizen weh" - diese Bauernregel bezieht sich auf den 30. November, den Andreastag (heuer der 1. Adventsonntag). Und die uralte Prophezeiung könnte heuer ins Schwarze treffen: In einigen Regionen Österreichs ist es bereits winterlich, die Schneefallgrenze lag zuletzt teils unter 500 Metern.
Bereits am Samstag zieht ein Wolkenband mit Regen, gefrierendem Regen und Schneefall durchs Land. Schneefallgrenze: 800 bis 1400 Meter. Am Sonntag ist Schneefall ab 900 Metern zu erwarten, hinzu kommen viel Sonne und vereinzelte Nebelfelder. Auch am Montag könnte Schneefall möglich sein.
Früher waren die Bauernregeln mehr als nur Wetterbeobachtung - sie beinhalteten ernstzunehmende Warnungen für die Landwirtschaft. Schnee zum Andreastag galt als schlechtes Omen: Der Winter kommt zu früh, der Boden kann nicht mehr richtig ruhen, und die Saat - vor allem wichtiges Getreide wie Winterweizen oder Winterroggen - könnte Schaden nehmen.
Allerdings: In Zeiten moderner Landwirtschaft und wetterfester Sorten hat die Regel an Schärfe verloren - komplett ignorieren sollte man sie trotzdem nicht. Denn auch heute gilt: Ein früher Wintereinbruch kann die Entwicklung der Jungpflanzen stören und damit die Erträge im nächsten Jahr beeinflussen.
Der Andreastag am 30. November ist der Gedenktag des Apostels Andreas. Der Tag ist mit verschiedenen Bräuchen verbunden, darunter Wetterorakel, Orakel für die Zukunft (insbesondere für die Partnersuche) und Festlichkeiten. In Schottland ist der Andreastag Nationalfeiertag - und wird mit Dudelsackparaden, Tänzen und deftigem Essen gefeiert.
Überliefertes Wetterwissen
Ob die alten Prophezeiungen nun exakt eintreffen oder nicht - die Bauernregeln sind faszinierende Beispiele für altes Wetterwissen. Die Prognosen rufen in Erinnerung, wie genau unsere Vorfahren ihre Umwelt beobachteten. Auch wenn die Wissenschaft skeptisch ist, bleibt der Bauernkalender ein interessantes, uraltes Wetter-Regelwerk.