Rund um den Schulstart in Niederösterreich öffnet auch das Kino in Kesselhaus in Krems wieder seine Pforten. Nach einer Sommerpause möchte man auch wieder Publikum anlocken – besonders bei jungem Publikum ist das aber eine Herausforderung. Dieser möchte man sich, auch im zwanzigsten Jahr des Bestehens, weiterhin mit vollem Einsatz für Filmkultur stellen.
"In einer Zeit, in der Filme durch Streamingdienste jederzeit individuell verfügbar sind, ist es besonders wichtig im Kino einen Ort der Begegnung und zum Wohlfühlen zu schaffen", sagt Katharina Kreutzer, die Programmkoordinatorin des Kinos.
Das Erfolgsrezept des Kinos geht über die Filmangebote hinaus: Es gibt auch "Filmgespräche, kulinarische Events oder Konzerte," so Kreutzer. Außerdem gibt es noch einen weiteren Punkt, damit der Kinoerfolg gelingt: "Für uns ist ein guter Kontakt zu unserem Publikum wichtig, die Kommunikation und auch auf Wünsche einzugehen", so Kreutzer.
Die Bedeutung des Kinos für die Kremser Kultur liege Kreutzer zufolge darin, dass sie sehr viel Stammpublikum aus Krems und Umgebung haben und das einzige Programmkino im Ort seien.
-Spielfilme wie "Karli und Marie" (ab 5. September) und "Life of Chuck" (ab 6. September)
-Dokumentarfilme wie "(Keinen) Ton sagen – Missbrauch in Nord- und Südtirol" mit einem Filmgespräch mit dem Regisseur und einer Protagonistin (12. September).
-Premieren wie "New Voices: To Close your Eyes and see fire" (Premiere inklusive Gespräch am 18. September).
-Musikkabarett "Die Geschichte von Dorli und Joe – ein Liebesdrama in 2 Akten" (am 19. September)
-Film.Quiz mit Überraschungsfilm (am 24. September).
-Stricken im Kino bei dem Film "Karli und Marie (am 26. September).
und
-Kinder-Highlights wie "Der Grüffelo" mit Führung für Familien durch die "Grüffelo & Co. Bilderbuch-Welt von Axel Scheffler und Julia Donaldson" (am 28. September).
Junge Menschen sind dabei eher sparsame Kinogänger: "Junge Menschen ins Kino zu bekommen ist gar nicht so einfach", so Kreutzer. Dennoch kann es Original-Fassungen, Literaturverfilmungen und auch Filmklassikern gelingen. Bei Kindern sei es ähnlich: "Neben Animation sind auch da Kinderbuchverfilmungen und Klassiker wie Pippi Langstrumpf immer aktuell", erklärt Kreutzer.
Zum 20-Jahr-Jubliläum hat "Heute" auch bei Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur Bedeutung des Kremser Kinos für die Kulturlandschaft des flächenmäßig größten Bundeslandes nachgefragt. In ihrer Beantwortung hebt die Politikerin die besondere Rolle des Kinos hervor:
"Das Kino im Kesselhaus ist ein wichtiger Teil der Kunstmeile Krems – dazu gehören unter anderem die Landesgalerie Niederösterreich, das Karikaturmuseum und auch die Kunsthalle Krems." Beim Kino im Kesselhaus handle es sich also um "ein Herzstück im umfangreichen Kulturangebot der Stadt ", so Mikl-Leitner. Besucher würden internationale Blockbuster aber auch österreichische und europäische Filme sehen, Regisseure kennenlernen und Hintergrundinformationen zu den Filmen bekommen.
Gleichzeitig, so betont die Landeshauptfrau, sei das Kino "aber auch Bühne für Künstler und Künstlerinnen verschiedener Genres – von Konzerten über Lesungen bis zu Kleinkunst-Veranstaltungen", gäbe es ein breites Programm.
"Dadurch wird deutlich: das Kino im Kesselhaus ist mehr als ein Kino, es ist ein sozialer Ort, an dem sich Menschen treffen und gemeinsam Kunst und Kultur in ihrer gesamten Vielfalt genießen können“, fasst Mikl-Leitner die Bedeutung für das Kremser Kulturleben zusammen: „Es ist uns wichtig, die Filmkultur in Krems – und in Niederösterreich – besonders in Zeiten von zahlreichen Streaming-Anbietern zu fördern."
Peter Molnar, der Bürgermeister von Krems, beschreibt das Kino im Kesselhaus ebenfalls als "lebendigen Kulturraum, der Menschen zusammenbringt." Außerdem sei das Kino im Kesselhaus "seit seiner Eröffnung vor 20 Jahren ein unverzichtbarer Teil des Kremser Kulturlebens. Es verbindet Filmkunst mit Begegnung, Diskussion und Austausch."
Auch Molnar würdigt die vielfältigen Angebote des Kinos: "Von großen Klassikern über zeitgenössische Filmkunst bis hin zu Kinder- und Jugendprogrammen begeistert es seit Jahrzehnten Besucherinnen und Besucher. Das Kino im Kesselhaus steht für Vielfalt, Qualität und Offenheit – Werte, die auch unsere Stadt prägen. Besonders wichtig ist mir, dass hier nicht nur Filme gezeigt, sondern auch Filmgespräche, Lesungen, Live-Musik, Puppentheater oder Poetry Slams stattfinden."
Die Stadt Krems setze dabei schon lange auf Kooperationen – auch mit dem Kino im Kesselhaus: "Etwa im Bereich der Jugendkultur oder durch die Einbindung in unser Kulturprogramm", erklärt Molnar und fügt an: "Als Kultur- und Bildungsstadt setzen wir uns dafür ein, dass junge Filmschaffende in Krems eine Bühne finden und dass Film als Kunstform auch künftig einen starken Platz in Krems hat.“
Nach zwei Jahrzehnten blickt das Kino im Kesselhaus auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück. Alleine im letzten Jahr zählte man, laut Programmdirektorin Kreutzer, 34.356 Besucherinnen und Besucher, 767 Vorstellungen und 139 weiteren Angebote wie etwa Workshops oder Konzerte.
Kreutzer zieht deshalb eine positive Bilanz zum 20-jährigen Jubiläum: "In den letzten zwei Jahrzehnten ist unser Kino gewachsen und immer vielfältiger geworden. Ganz besonders ist unser treues Publikum hervorzuheben, das unser Angebot schätzt. Wir wollen mit unserer Arbeit weitermachen, trotz aller Herausforderungen, und noch unzählige Filme präsentieren. Und wir wollen darüber hinaus das Kino als Ort der Begegnung und des Diskurses offen halten."
