Teneriffa gilt als eine der beliebtesten Urlaubsinseln der Österreicherinnen und Österreicher. Jährlich strömen Millionen von Touristen auf die Kanarische Insel. Diesen Sommer müssen sie jedoch auf einen der gefragtesten Strände verzichten: Der Playa Jardín im Norden Teneriffas ist seit bald zehn Monaten gesperrt - und wie "Kanaren News" berichtet, könnte das auch weiterhin so bleiben. Der Grund dafür könnte ekelhafter nicht sein.
Bei routinemäßigen Kontrollen der Wasserqualität wurden an dem Strand von Puetro de la Cruz E.coli-Bakterien entdeckt. Diese können zu Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegsinfektionen sowie Infektionen der Ohren, Augen, Nasenschleimhäute und der Haut führen.
Die krankmachenden Fäkal-Bakterien gelangen dem Bericht nach aus zwei Gründen ins Meer vor dem beliebten Strand: Die Kläranlage im Nachbar-Stadtteil Punta Brava ist überlastet. Drei von zehn Häusern sind deshalb nicht an die Kanalisation angeschlossen, sodass das Abwasser von 125 Immobilien direkt ins Meer geleitet wird.
Außerdem sei ein Abwasserrohr bereits vor Jahren in Strandnähe gebrochen. Dadurch wird das Abwasser nicht wie eigentlich vorgesehen rund einen Kilometer vor dem Strand abgeleitet, sondern schon 200 Meter davor.
Der Auftrag zur Reparatur und Lösung des Problems wurde Ende März ausgeschrieben - allerdings findet sich keine Firma. Das Problem: Die Reparatur des Rohres wurde bereits 2022 mit einem festgelegten Etat beschlossen, die Preise wurden seit dem allerdings nicht an die gestiegenen Kosten durch Inflation, Mindestlohn und weiteren Faktoren angepasst. Das knappe Budget mache den Auftrag nicht lukrativ. Bis ein neuer Etat verhandelt und der Strand wieder geöffnet werden kann, wird es also noch eine ganze Weile dauern.
