Der Traditionsberg Graukogel in Bad Gastein steht vor einer tiefgreifenden Veränderung: Die Gasteiner Bergbahnen haben beschlossen, den regulären Winterbetrieb für die kommenden drei Saisonen auszusetzen. Das berichtet "ORF Salzburg". In der aktuellen Saison 2025/26 soll das Skifahren vorerst noch möglich sein, danach drehen die Lifte erst einmal ab – zumindest bis inklusive Winter 2028/29
Die Nutzung lag zuletzt bei lediglich rund zwei Prozent aller Wintergäste im gesamten Gasteiner Tal, teilte der Vorstand mit. Die fehlende künstliche Beschneiung und die steigenden Kosten durch den Klimawandel machten den wirtschaftlichen Einsatz der Anlagen zunehmend untragbar. Schon in den Vorjahren liefen die beiden Doppelsessellifte nur an wenigen Tagen pro Woche.
Nach aktuellem Plan sollen die Anlagen auch im aktuellen Winterbetrieb nur noch an ausgewählten Tagen – vor allem an Wochenenden – und bei ausreichender natürlicher Schneelage laufen. Nach den drei Jahren, in denen der Sessellift still stehen wird, soll neu bewertet werden, ob eine Wiederaufnahme wirtschaftlich sinnvoll ist.
Die Entscheidung fällt im Kontext sinkender Übernachtungszahlen und einer Konzentration auf die Kernskigebiete der Region – etwa Stubnerkogel, Schlossalm und Sportgastein. Die Graukogel-Pisten mit natürlichem Schnee und Aussichtspanorama bleiben zwar Teil des Gasteiner Winterangebots, doch der Liftbetrieb als klassisches Skigebiet wird vorläufig ausgesetzt.
Die Bergbahnen schlagen stattdessen vor, den Graukogel im Winter verstärkt für Skitourengeher und alternative Naturerlebnisse zu öffnen. Die Sessellifte sollen jedoch für den Sommerbetrieb erhalten bleiben, um Wanderern und Mountainbikern weiterhin Zugang zu bieten.
Für viele Einheimische und Wintersportfans ist der Graukogel mehr als nur ein Berg: 1958 war er Austragungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaften. Damals holte die Skilegende Toni Sailer dreimal Gold: im Riesenslalom, in der Abfahrt und in der alpinen Kombination.