Die anlaufende Skisaison bringt in Österreich nicht nur sonnige Pisten und frischen Pulverschnee, sondern auch hitzige Diskussionen. Immer mehr Skigebiete im Land haben das Skitourengehen auf präparierten Pisten untersagt – sehr zum Ärger vieler Wintersportler.
Neu gilt ein solches Verbot seit dieser Skisaison auch in Obertauern. "Aus Gründen der Sicherheit für alle Pistenbenutzer ist das Begehen der Skipisten in Obertauern für Skitouren nicht gestattet", heißt es auf der Webseite des Salzburger Skigebiets. "Dieses Verbot dient dem Schutz sowohl der Skifahrer als auch der Tourengeher und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf des Skibetriebs." Zudem seien die Parkplätze ausschließlich für Skigäste reserviert, heißt es weiter. Verwiesen wird stattdessen auf ausgewiesene Skitour-Routen.
Hintergrund ist die wachsende Beliebtheit von Skitouren, bei der Tourengeher häufig am Rand der präparierten Pisten aufsteigen – was Betreiber und Sicherheitsverantwortliche zunehmend kritisch sehen. Kritiker warnen vor möglichen Unfällen und rechtlichen Haftungsfragen, sollten Skitourengeher mit Abfahrern kollidieren.
Dennoch stößt das Verbot vielen Skitourengehern sauer auf. Ein Tourengeher bezeichnete es gegenüber "Südtirol News" sogar als "reine Geldgier".
Obertauern ist mit der Regelung nicht allein: Auch am Fanningberg im Lungau sowie im Gebiet Ski Amadé ist das Tourengehen auf Pisten nicht erlaubt. Im benachbarten Italien ist das Tourengehen auf Pisten hingegen grundsätzlich untersagt – Zuwiderhandlungen können dort mit Bußgeldern bis zu 150 Euro geahndet werden.