Die Welt ist grundsätzlich immer sicherer, in einigen Regionen gibt es aber Krisenherde, die immer wieder aufflammen – oder gänzlich neue kommen hinzu. Wer gerne verreist, aber nicht immer das gesamte Weltgeschehen verfolgen kann, braucht immerhin nur einen Blick auf die neue Risikokarte von A3M zu werfen.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es nämlich einige Änderungen. Im Nahen Osten (Israel und Westjordanland) zeigt sich eine leichte Verbesserung, auch wenn die Sicherheitslage natürlich nach wie vor angespannt ist. Im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha ist der Grenzkonflikt hingegen jüngst mit Kampfhandlungen wieder aufgeflammt. Und auch in Guinea-Bissau, das aber wohl nur wenige österreichische Touristen anzieht, ist die Sicherheitslage aufgrund des Militärputsches Ende November wieder angespannt.
Leichte Verbesserungen kann wiederum der Iran verbuchen. Zwischen Indien und Pakistan gibt es aktuell einen Waffenstillstand, wobei der Kaschmir-Konflikt jederzeit aufflammen kann. Zur Erinnerung: Zur letzten Eskalation kam es nach einem Terrorangriff auf Touristen.
Gleiches gilt für die Unruhen in Madagaskar, die durch den Militärputsch im Oktober weitestgehend beendet wurden, sodass sich die Lage beruhigt hat. In Ecuador gab es im September und Oktober gewaltsame Proteste von indigenen Gruppen, Landwirten und Studenten. Nicht zuletzt hat sich der Militäreinsatz gegen organisierte Kriminalität und Drogenkartelle ausgeweitet.
Anfang 2025 haben sich die gewaltsamen Proteste in Mosambik fortgesetzt und die neue Amtszeit des Präsidenten ist weiter umstritten. Im Nordosten des Landes gibt es zudem verstärkt Anschläge und Entführungen durch dschihadistische Kämpfer. In Tansania gab es seit Oktober schwere gewaltsame Proteste aufgrund der Unterdrückung der Opposition und der erneuten Amtszeit der Präsidentin, wenngleich die Dynamik zuletzt nachließ.
Dies sagen die Farben der Risk Map jeweils aus
Sehr geringes Risiko (Dunkelgrün)
Reisen sind grundsätzlich mit sehr geringen Risiken verbunden. Das Land, die Region kann ohne Einschränkungen bereist werden. Gewaltkriminalität gegen Reisende ist selten und es gibt keine herausragenden Risiken durch die Bereiche Naturgefahren und Gesundheit. Sicherheitskräfte und Rettungsdienste sind schnell und zuverlässig verfügbar.
Es gibt hohe Standards in den Bereichen Transport und Infrastruktur. Terroristische Organisationen können im Lande tätig sein, allerdings sehr beschränkt. Eine abstrakte terroristische Bedrohungslage wird daher hier nicht erfasst. Gewaltsame Proteste sind eher selten und/oder lokal begrenzt.
Streiks betreffen sehr selten elementare Dienstleistungen (z.B. nie oder äußerst selten Polizei- und Ärztestreiks). Unwetterlagen sind zwar vorhanden, diese sind allerdings selten großflächig zerstörerisch.
Geringes Risiko (Hellgrün)
Reisen sind mit geringen Risiken verbunden. Das Land, die Region kann mit wenigen Einschränkungen bereist werden. Es gibt Risiken in den Bereichen Streik, Gesundheit, Naturgefahren, Kriminalität und/oder Demonstration, die Reisen beeinträchtigen können und besondere Maßnahmen erfordern. Es sind daher landesspezifische Kategorien zu beachten. Es kann z.B. zu Reiseeinschränkungen durch Streiks, Tropenkrankheiten, besondere Naturgefahren (Erdbeben, Tropenstürme, saisonale Unwetterlagen), Gewaltkriminalität oder vermehrte Proteste kommen. Reisende sollten sich anhand der Lagebeschreibungen und Verhaltenshinweise über eventuelle Risiken vor Ort informieren.
Erhöhtes Risiko (Gelb)
Reisen sind mit erhöhten Risiken verbunden. Das Land, die Region kann jedoch ohne weitreichende Vorkehrungen bereist werden. Die Sicherheitslage ist durch verbreitete Gewaltkriminalität angespannt und/oder es liegen signifikante Gesundheitsrisiken, Naturgefahren oder Spezialrisiken vor. Länger anhaltende, gewaltsame Proteste sind vor Ort möglich. Reisende sollten sich im Vorfeld der Reise anhand der Lagebeschreibungen und Verhaltenshinweise über die Risiken vor Ort informieren, zusätzliche Verhaltenshinweise befolgen und erhöhte Wachsamkeit walten lassen.
Hohes Risiko (Orange)
Reisen sind mit hohen Risiken verbunden. Das Land, die Region kann nur mit größeren Einschränkungen bereist werden. Vor der Reise müssen größere Vorkehrungen getroffen werden (z.B. Sicherheitskonzept für die Reise). Von Reisen in diese Gebiete wird meistens abgeraten.
Die Sicherheitslage ist in einigen Landesteilen durch bewaffnete Konflikte, Terrororganisationen, ausgeprägte Gewaltkriminalität und/oder häufige Unruhen äußerst angespannt. Die betroffenen Gebiete können für Reisende zudem schwer zugänglich sein. Reisende sollten sich im Vorfeld der Reise anhand der Lagebeschreibungen und Verhaltenshinweise genauestens über die Risiken vor Ort informieren, umfassende Verhaltenshinweise befolgen und besondere Vorsicht walten lassen. Vor Ort sind oft gesonderte Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Sehr hohes Risiko (Rot)
Reisen sind mit sehr hohen Risiken verbunden. Das Land, die Region kann nur mit erheblichen Einschränkungen oder gar nicht bereist werden. Vor der Reise müssen umfassende Vorkehrungen getroffen werden (z.B. Sicherheitskonzept für die Reise). Eine detaillierte Reiseplanung ist im Vorfeld zwingend nötig. Von Reisen in diese Gebiete wird grundsätzlich abgeraten.
Die Sicherheitslage ist durch bewaffnete Konflikte, Terrororganisationen, massive Gewaltkriminalität und/oder Unruhen extrem angespannt und große Landesteile befinden sich nicht oder kaum unter staatlicher Kontrolle. Sicherheitskräfte und Rettungsdienste sind nicht oder kaum verfügbar.
Die betroffenen Gebiete können für Reisende zudem schwer zugänglich sein. Sie sollten das Gebiet nicht bereisen, ohne sich im Vorfeld anhand der Lagebeschreibungen und Verhaltenshinweise genauestens über die Risiken vor Ort zu informieren, umfassende Verhaltenshinweise zu befolgen und sehr hohe Vorsicht walten zu lassen.
In Venezuela dagegen besteht das Risiko einer gewaltsamen Eskalation im Konflikt mit den USA über den Drogenhandel. Auch im venezolanisch-guyanischen Grenzgebiet kommt es wegen eines ungelösten Territorialkonflikts und transnationaler Kriminalität zu einer verschärften Sicherheitslage. Die grenzübergreifende Kriminalität in Südamerika wurde in der Risk Map 2026 insgesamt stärker berücksichtigt und zeigt sich jetzt in einer angepassten Einfärbung in den Grenzgebieten.