Innerhalb von acht Stunden wurden am Samstag zwei Kinder bei Angriffen durch Wölfe getötet. Sie ereigneten sich Medienberichten zufolge im Distrikt Bahraich und den angrenzenden Gebieten in Zentral-Uttar-Pradesh.
Der fünfjährige Star, Sohn von Roshan Kumar, wurde gegen 16.30 Uhr von zwei Wölfen aus den angrenzenden Feldern heraus angefallen, schreibt "The Indian Express". Star hat demnach vor seinem Haus gespielt. Laut Augenzeugen packte einer der Wölfe den Buben am Nacken, während der andere seine Beine griff. Noch bevor die Familie reagieren konnte, schleppten die Tiere das Kind in Richtung eines Zuckerrohrfeldes.
Bewohner verfolgten die Wölfe mit Stöcken. Der 5-Jährige wurde zunächst vom Gesundheitszentrum Kaiserganj ins Spital Bahraich gebracht und später erneut aufgrund seines kritischen Zustands an eine andere Klinik überwiesen. Gegen 23.30 Uhr starb er auf dem Weg dorthin.
Der zweite tragische Vorfall ereignete sich gemäß "The Indian Express" gegen 1.30 Uhr, rund 70 Kilometer entfernt im Dorf Khoriasafeek nahe der Grenze zu Shravasti. Demnach schlief eine Mutter mit ihren drei Kindern draußen vor dem Haus, als ein Tier ihre zehn Monate alte Tochter Sunita, die neben ihr lag, packte und davontrug. Als die Mutter die Schreie des Säuglings hörte, wachte sie auf und rief um Hilfe.
Auch in diesem Fall starteten Bewohner, bewaffnet mit Stöcken und Taschenlampen, eine verzweifelte Suche. Nach zweieinhalb Stunden fanden sie den Leichnam des Kindes rund 800 Meter entfernt im Zuckerrohrfeld. Einige Forstbeamte stellten jedoch fest, dass die Fährten im zweiten Fall nicht mit Wolfsspuren übereinstimmten, was den Verdacht auf einen anderen Raubtierangriff aufkommen ließ.
In den vergangenen drei Monaten töteten Wolfsrudel in Bahraich und den umliegenden Gebieten mindestens neun Menschen, die meisten davon Kinder, und verletzten mindestens 38 weitere. "Das Verhalten der Wölfe scheint sich verändert zu haben. In letzter Zeit sieht man sie am helllichten Tag aktiv, was ungewöhnlich ist", erklärte einer der Beamten, Ram Singh Yadav.
Die zuständigen Behörden haben nach den neuesten Attacken eine große Suchaktion gestartet. Drohnen wurden eingesetzt und die Durchkämmung der Gegend intensiviert. Drei Fallen wurden aufgestellt, und die Dorfbewohner wurden angewiesen, Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Der Ministerpräsident Yogi Adityanath hat die Genehmigung erteilt, die Raubtiere zu töten.
Die Dorfbewohner von Bahraich berichten inzwischen von einer panischen Angst vor den in der Nähe ihrer Häuser umherstreifenden Wölfen. "Unsere Kinder sind nicht einmal mehr im Haus sicher", sagte ein Bewohner. "Wir wollen nur, dass diese Angriffe aufhören", erklärte er.