Erst die SPÖ, dann die ÖVP und jetzt die NEOS. Beim dritten Ministerrat der neuen Regierung soll am Mittwoch die große Sternstunde der Pinken anbrechen. Nachdem vor zwei Wochen die Mietpreisbremse und vergangene Woche der Stopp des Familiennachzugs beschlossen worden sind, soll nun der erste Leuchtturm im Bildungsbereich fixiert werden.
Als erste große Maßnahmen vom neuen Bildungsminister Christoph Wiederkehr wurde das Handyverbot an Schulen beschlossen. "Ich bin ein großer Freund der Freiheit, allerdings muss die Freiheit dort eingeschränkt werden, wo sie zu einer Gefährdung wird. Eine handyfreie Zone in der Schule steigert den Lernerfolg und fördert das soziale Miteinander", sagte Wiederkehr im Antrittsinterview zu "Heute".
Wie "Heute" erfuhr, will die Regierung beim Ministerrat am Mittwoch die nächste Maßnahme im Bildungsbereich beschließen: Die Orientierungsklassen, die es bereits in Wien und Vorarlberg gibt, sollen nun bundesweit ausgerollt werden.
Worum geht's? Kinder, die aus Flüchtlingslagern neu nach Österreich kommen und kein Deutsch sprechen, stellen für alle Beteiligten im Schulalltag eine große Herausforderung dar. Die Regierung will nun nach dem Wiener Modell Klassen einführen, in denen Flüchtlingskinder – bevor sie in den Regelschulbetrieb kommen – Grundkompetenzen wie Sprache, Werte und Regeln erlernen. Diese zeitlich begrenzten Orientierungsklassen sollen Kinder gezielt auf das Schulleben vorbereiten, heißt es.
NEOS-Klubchef und Integrationssprecher Yannick Shetty zeigt sich über die Pläne der Regierung erfreut: "Ich freue mich, dass Bildungsminister Christoph Wiederkehr mit dem Startschuss für sogenannte 'Orientierungsklassen' in ganz Österreich nun die nächste wichtige Maßnahme für ein gutes Zusammenleben in unseren Schulen setzt", so der Politiker zu "Heute".
"Wie bereits in Wien und Vorarlberg gängig, sollen hier Kinder, die lange Zeit in Flüchtlingslagern gelebt und keine Erfahrung mit Schule – ja, oft nicht einmal mit Lesen und Schreiben – haben, auf den Unterricht vorbereitet werden. Orientierungsklassen helfen gleich mehrfach: Den Kindern, die noch keine Schulerfahrung haben, und auch jenen, die schon im Unterricht sind. Sie bekommen später Mitschülerinnen und Mitschüler, die die gemeinsamen Regeln schon kennen und dem Unterricht besser folgen können", betont der Klubchef.
