Tierischer Eierkrimi

Igitt! Ei-Pulver aus China macht Tierschutz unmöglich

Bio-Eier stehen für mehr Tierwohl, doch Kennzeichnungslücken und Importe aus Käfighaltung werfen Fragen zur Herkunft auf.
Heute Tierisch
02.10.2025, 13:03
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In Österreich ist die Bodenhaltung mit 56 Prozent die gängigste Art, Hühner zu halten. Doch hier bleiben die Bedürfnisse der Tiere oft auf der Strecke. Im Gegensatz dazu setzen alle Bio-Marken und Bio-Siegel auf wichtige Tierwohl-Standards wie mehr Platz, Beschäftigungsmöglichkeiten und kleinere Herden.

Allerdings gibt es auch bei Bio noch Luft nach oben: Besonders bei den strukturierten Ausläufen, die im EU-Biosiegel nicht verpflichtend sind, wird noch nicht überall nachgebessert.

320 Eier pro Jahr!

Heute bringt es eine Legehenne in Österreich auf bis zu 320 Eier im Jahr. Früher hat ein Haushuhn höchstens 30 Eier gelegt. Diese Zucht auf Höchstleistung hat Folgen wie Knochenbrüche, Entzündungen am Legedarm und Eileiter sind an der Tagesordnung.

„Die Hochleistungszucht überfordert die Tiere massiv. Alte Rassen wie das Sulmthaler-Huhn legen zwar weniger Eier, ermöglichen aber ein gesünderes Leben. Damit Konsumenten trotzdem leistbare Produkte erhalten, braucht es politische Unterstützung und Subventionen für tierwohlverbesserte Eier.“
Madeleine PetrovicPräsidentin, Tierschutz Austria

Ei-Pulver aus China

Obwohl die Käfighaltung in Österreich schon seit Jahren verboten ist, kommen Käfigeier trotzdem wieder durch die Hintertür zurück. 2024 wurden 140,8 Tonnen Eipulver aus der Ukraine und 13,5 Tonnen aus China importiert, wo Käfighaltung weiterhin erlaubt ist. Dieses Eipulver landet dann in der Gastronomie und in Fertigprodukten im Handel, und das ganz ohne Kennzeichnungspflicht. So essen viele Leute unwissentlich Eier aus Käfighaltung.

Schlupflöcher wo man hinsieht

Der Eierkonsum in Österreich steigt weiter an. Rund 2,33 Milliarden Eier werden jährlich gelegt, pro Kopf sind das schon 250 Eier im Jahr – Tendenz steigend. Zusätzlich importiert Österreich jedes Jahr fast 548 Millionen Eier und Eiprodukte. In Restaurants, Großküchen sowie in vielen Backwaren und Fertiggerichten fehlt aber meist die Kennzeichnung. Die Leute wissen also oft nicht, woher die Eier wirklich kommen – das ist das Schlupfloch für Käfighaltung.

Tierschutz Austria fordert daher eine verpflichtende und leicht verständliche Haltungskennzeichnung – nicht nur im Einzelhandel, sondern auch für die Gastronomie und die Gemeinschaftsverpflegung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.10.2025, 13:11, 02.10.2025, 13:03
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