Tierisch wichtig

Bitte nicht auf folgende (Hunde-)Trends hereinfallen

Die Sozialen Medien sind leider immer noch vollgestopft mit schrecklich armen und krank-gezüchteten Hundebabys. Bitte Augen auf beim Hundekauf!
25.08.2025, 12:16
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Eigentlich ist gar nichts dabei, wenn man sich ein reinrassiges Hundebaby wünscht und zu einem seriösen Züchter geht, der einem dabei hilft, den kleinen Racker für die individuellen Lebensumstände auszusuchen.

Meistens jedoch wollen Menschen einfach nicht geduldig sein, keine Wartelisten akzeptieren oder gar Zuchtpläne abwarten – also wählt man den vermeintlich einfacheren und günstigeren Weg und kauft den Welpen über das Internet. Hier werden auch keine Fragen über Haus, Wohnung oder Job gestellt und es ist auch egal, ob man Hundeerfahrung mitbringt oder nicht.

Im World Wide Web – vor allem in den Sozialen Medien – hat man eigentlich nur die Qual der Wahl, denn das Hundebaby kommt pünktlich auf Knopfdruck. Geimpft? Weiß man nicht. Entwurmt? Weiß man nicht. Eltern? Kennt man nicht. Gesund und alt genug? Kaum. Aber billig sind sie und sooo lieb. Tierschutzorganisation Vier Pfoten kämpft seit jeher gegen die sogenannte Welpen-Mafia aus dem Netz, die ausschließlich Krankheit, Trauma und Leid "verscherbelt".

„Hunde sollten nicht leiden, nur um zu gefallen!“
Veronika WeissenböckKampagnenleiterin Vier Pfoten

Noch schlimmer

Schlimm genug, wenn sich bestehende Qualzucht-Rassen noch immer über das Facebook und Instagram verkaufen, wie warme Semmeln. Die Merkmale werden immer riskanter und absurder. Mehr Fell, mehr Farbe, blaue Augen, grüne Augen, kleiner, noch kleiner – Hauptsache außergewöhnlich und vor allem für Follower ein "Eyecatcher" auf dem eigenen Profil.

"Zwerghunde, die wie Accessoires herumgetragen werden können, oder neue Variationen von bereits existierenden Hunderassen, wie 'langhaarige Französische Bulldoggen' – unseriöse Händler profitieren online von der Suche nach diesen und anderen vermeintlich niedlichen und optisch markanten Merkmalen. Es ist furchtbar zu sehen, dass aktuelle Trends vor allem auf Käufer abzielen und die Folgen für das Tier komplett außer Acht lassen“, sagt Weissenböck kopfschüttelnd.

Kaum Kontrollen

Zahlreiche nicht regulierte Gruppen in sozialen Medien haben sich zu Hotspots für illegale Verkäufer und Züchter entwickelt, in denen Hunde mit fragwürdigen Trends verkauft werden. Obwohl der Verkauf von Tieren durch Privatpersonen gegen die Community-Richtlinien von Meta verstößt, zeigt die Masse an Beiträgen und verkaufsorientierten Gruppen, dass es an einer strikten Durchsetzung der Regeln mangelt.

Unterschreibe jetzt!

Vier Pfoten fordert das Unternehmen Meta in einer Petition dazu auf, den Verkauf von Hunden und insbesondere von Welpen auf ihren sozialen Medien zu verbieten. Die Petition wurde bereits von über 100.000 Menschen unterschrieben.

FINGER WEG!

Die Tierschutzorganisation hat fünf Hundetrends identifiziert, die aktuell beliebt in den sozialen Medien, aber schädlich für die Tiere sind:

Blue und Red Merle: Unnatürliche Fellfarben durch Genmutationen

  • Die auffälligen Merle-Muster aus schwarzen, grauen, weißen, rotbraunen oder blausilbrigen Fellflecken werden durch das Merle-Gen verursacht – eine genetische Mutation, die die Pigmentproduktion beeinflusst. Obwohl die Zucht von Hunden mit dieser Genmutation an sich nicht als Qualzucht gesehen wird, kann sie dennoch unethisch und gefährlich werden, wenn sie verantwortungslos betrieben wird. Der Gendefekt kann die Gesundheit des Hundes erheblich beeinträchtigen und sie anfälliger für Blind-, Taubheit und neurologische Probleme wie epileptische Anfälle machen.

Neue Hunderassenvarianten: Bestehende Gesundheitsprobleme verschlimmern sich

  • Die Suche nach dem "Besonderen" geht einher mit dem Wunsch, neue Varianten von existierenden Hunderassen zu schaffen. Obwohl Verkäufer*innen häufig behaupten, dass ihre Hunde einen Stammbaum besitzen, sind die meisten der "neuen" Rassen offiziell nicht von den großen Zuchtverbänden anerkannt.
  • Die schmerzhaften Konsequenzen tragen die Tiere. Hunde mit zu langem, dichtem Fell speichern zum Beispiel Wärme und Feuchtigkeit länger, wodurch sie schneller Haut-, Bakterien- und Pilzinfektionen, Parasiten und schmerzhaften Verfilzungen ausgesetzt sind.
  • Französische Bulldoggen sind eine der Rassen, die dem Trend dieser neuen Varianten zum Opfer fallen. Viele von ihnen leiden aufgrund ihrer sehr kurzen Schnauze bereits an gesundheitlichen Problemen wie Atemproblemen und mangelnder Thermoregulation. Die neue, langhaarige Französische Bulldoggen-Variante verstärkt die Atem- und Hitzetoleranzprobleme der Rasse noch weiter. Die Variante der "Isabella-Französische Bulldoggen" haben ein schwaches lila bis grau-lila farbiges Fell und sind anfällig für Gendefekte, die zu Haarausfall, trockener, juckender und schuppiger Haut, Sonnenbrand und sogar Hautinfektionen führen können.

Kupierte Ohren und Ruten: Verstümmelungen beeinträchtigen das Sozialverhalten

  • Um größeren Hunderassen ein furchteinflößenderes Aussehen zu verleihen, werden einigen Hunden und sogar schon Welpen vor dem Online-Verkauf die Ohren und Ruten kupiert. Beide Praktiken sowie der Import kupierter Tiere sind nicht nur äußerst grausam, sondern in Österreich auch gesetzlich verboten! Die Hunde leiden unter chronischen Schmerzen und Stress und können sich nicht mehr natürlich bewegen oder mit anderen Hunden und Menschen kommunizieren.

"Zwerghunde": Menschliche Bequemlichkeit vs. Tiergesundheit

  • "Zwerghunde" werden so gezüchtet, dass sie deutlich kleiner sind als andere Hunde und sogar ihre eigene Rasse, damit sie von ihren Haltern leicht getragen und transportiert werden können. Der kleine Körperbau stellt aber eine große Herausforderung für die Tiere im Alltag dar, und oft kämpfen sie damit Vitalfunktionen im Körper aufrechtzuerhalten. Viele Zwerghunde erkranken an schweren Gelenks-, Atem- und Organproblemen.

Sehr kurze Schnauzen: Atemnot und Überhitzungsgefahr

  • Hunderassen wie Möpse und Bulldoggen sind für ihre laute Atmung bekannt. Grund dafür sind ihre extrem kurzen und kleinen, flachen Schnauzen, die ihnen alltägliche Aktivitäten erschweren. Sie geraten häufig in Atemnot und können an heißen Tagen schnell überhitzen und einen Hitzeschlag erleiden.

Nicht vergessen: Es würde keine Qualzucht mehr geben, wenn man sich entschieden und bestimmt GEGEN solche Rassenmerkmale ausspricht und einfach Hunde nicht nach einer völlig absurden Optik aussucht und bewertet.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } 25.08.2025, 12:16
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