Giraffen sind natürlich bereits jedem Kind ein Begriff. Der afrikanische Langhals mit den Flecken ist auch wirklich einzigartig und außergewöhnlich, oder? Außergewöhnlich stimmt, aber einzigartig? Nö. Es gibt nämlich nicht nur "eine" Giraffenart, sondern gleich vier, die ein völlig unterschiedliches, genetisches Profil mitbringen.
Handeln tut es sich spezifisch um die Nord-Giraffe, die Süd-Giraffe, die Netz-Giraffe und die Massai-Giraffe, die jetzt offiziell von der Weltnaturschutzunion (IUCN) in Genf als eigenständige Arten anerkannt wurden. Grundlage waren Forschungen in Namibia, die seit zehn Jahren das komplexe Erbgut von insgesamt 50 Giraffen untersuchten. So soll es zwischen den vier Arten zu signifikanten, genetischen Abweichungen kommen, wie zwischen Braunbär und Eisbär.
Die verschiedenen Linien der Giraffen sollen sogar schon vor bis zu 370.000 Jahren entstanden sein und überlappen auch in der Fortpflanzung nicht, weshalb man hier ganz klare Trennungen feststellen konnte. Gegenüber Utopia.de bemerkte Mitbegründer Julian Fennessy von der Giraffe Conservation Foundation (GCF):
Afrika in schwarz-weiß? Klick dich durch:
"Die amtliche Anerkennung der vier Arten ist kein bloßes Detail der Wissenschaft, sondern hat unmittelbare Auswirkungen auf den Schutz der Giraffen. Jede Giraffenart benötigt spezifisch angepasste Schutzstrategien. Durch die offizielle Anerkennung können wir diese nun zielgerichtet entwickeln".
Natürlich wünscht man sich jetzt, dass auch "die Giraffe" aus dem Sprachgebrauch verschwindet und den vier spezifischen Arten Platz macht. Ob man diese jedoch auch auf einem Bild einfach voneinander unterscheiden kann, bleibt abzuwarten. Wir sind neugierig, welche Giraffen wohl im Tiergarten Schönbrunn leben ...