Übernahmepläne von Trump

"Brauchen die Insel" – US-Agenten infiltrieren Grönland

US-nahe Akteure sollen in Grönland gezielt Einfluss nehmen, um Trumps Pläne einer Übernahme der Arktis-Insel voranzutreiben.
27.08.2025, 16:06
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Diese Aussage sorgte vor einigen Monaten für Aufruhr: "Wir brauchen die Insel (Anm.: Grönland war gemeint) für unsere internationale Sicherheit. Und ich denke, wir werden sie bekommen - so oder so", das sagte US-Präsident Donald Trump kurz vor Beginn seiner zweiten Amtszeit.

Er scheint seinen Plan voranzutreiben: Die Straßen in Nuuk waren verschneit, als ein enger Vertrauter von Donald Trump in der grönländischen Hauptstadt landete. Sein Auftrag: Er solle Listen von Einheimischen erstellen, aufgeteilt in Unterstützer und Gegner des US-Präsidenten. Ziel war offenbar, Sympathisanten für eine Abspaltung von Dänemark und Annäherung an die USA zu gewinnen, berichten mehrere Quellen gegenüber dem dänischen Rundfunk DR.

Nach deren Einschätzung handelt es sich nicht um Einzelfälle: Mindestens drei US-Amerikaner mit direkten Verbindungen zu Trump sollen verdeckte Einflussoperationen in Grönland durchgeführt haben. Darunter Männer, die zuvor für Trump gearbeitet haben und nun regelmäßig zwischen den USA und Grönland pendeln.

Ziel: Kopenhagen in schlechtem Licht dastehen lassen

Die Methoden reichen laut Insidern über gezielte Medienkampagnen bis hin zum Schüren von Misstrauen gegenüber Dänemark. So seien brisante Themen wie die Zwangsentfernungen grönländischer Kinder oder der Skandal um Zwangsverhütung instrumentalisiert worden, um Kopenhagen in schlechtem Licht darzustellen.

Auch der dänische Geheimdienst PET bestätigt gegenüber DR, dass Grönland derzeit Ziel unterschiedlicher Einflusskampagnen sei. Ziel sei es, das Verhältnis zwischen Dänemark und Grönland zu belasten. Die Regierung reagierte bereits: Der Geheimdienst soll künftig stärker auf der Insel präsent sein.

Die dänische Seite steht dabei vor einem Dilemma: Einerseits will man Grönländer über mögliche Manipulationsversuche informieren und gegebenenfalls davor schützen, andererseits will man nicht in innere Angelegenheiten der weitgehend autonomen Insel eingreifen.

Laut Quellen verfolgt die Trump-Regierung eine Drei-Phasen-Strategie: zunächst Charmeoffensive, dann Druck auf Dänemark und zuletzt Infiltration. Schon seit geraumer Zeit ist man offenbar in der dritten Phase angekommen.

Provokante Besuche

Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit der Übernahme der rohstoffreichen Rieseninsel Grönland durch die USA gedroht und dabei auch die Anwendung von Gewalt nicht ausgeschlossen. Trumps Stellvertreter JD Vance hatte am 28. März den US-Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten Grönlands besucht, was weithin als Provokation gewertet wurde.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 27.08.2025, 16:37, 27.08.2025, 16:06
Jetzt E-Paper lesen