Was stimmt bloß mit den Leuten nicht? Der Online-Welpenhandel boomt und die Tierheime platzen aus allen Nähten. Kaufen Menschen wirklich Billig-Welpen aus widrigsten Umständen, nur um sie dann spätestens sechs Monate später ins Tierheim abzuschieben? Und warum wird man den illegalen Züchtern im eigenen Land nicht Herr? Eine Beschlagnahmung jagt die Nächste und auch hier landen die geretteten Vierbeiner im Tierschutz – egal ob sie sich dort schon stapeln oder nicht.
„Die Leute bekommen angeblich von allen Tierheimen Absagen und wenden sich verzweifelt an uns – doch auch wir sind voll!“Johanna StadlerPfotenhilfe
Man braucht eigentlich nur eine einfache "Milchmädchenrechnung" anstellen, um zu sehen, dass es sich auf Dauer nicht ausgehen kann, wenn Menschen aus allerlei Gründen den Hund loswerden wollen oder müssen, behördliche Abnahmen stattfinden und die Vermittlungsquote im Sommer generell sinkt. Das Tierheim-Boot ist in beinahe allen Bundesländern voll, obwohl man sich untereinander zu unterstützen versucht.
Von einer großen Beschlagnahmung im Pinzgau hat die Pfotenhilfe kürzlich mehrere Collies einer Züchterin mit erschreckenden Zuständen erhalten. Mangels Kapazitäten in Salzburg musste neben der Pfotenhilfe in Oberösterreich auch ein Tiroler Tierheim einspringen. Und immer noch werden weitere Plätze gesucht.
„"Die Stadt Salzburg scheint seit mittlerweile über vier Jahren über kein funktionierendes Tierheim mehr zu verfügen. Das wirkt sich auf das ganze Land aus und betrifft sowohl Fundtiere als auch Beschlagnahmungen. Ich verstehe nicht, warum die Stadt hier nicht entweder die finanziellen Voraussetzungen schafft oder als Grundeigentümer die Initiative ergreift!“
"Wir als Vertragspartner müssen regelmäßig ausbaden, dass das Land Salzburg viel zu wenige Tierheime hat. Aber auch in Oberösterreich sind laufend alle Pflegestellen besetzt und es gibt keine Aussicht auf Besserung. Die Länder müssen selbst Tierheime bauen und betreiben, denn der gesetzliche Auftrag kann längst nicht mehr erfüllt werden. Tiere werden dadurch zu spät oder gar nicht beschlagnahmt, wodurch politisch verursachtes Tierleid entsteht oder verlängert wird, das vermeidbar wäre! Der Leidensdruck war bisher nicht groß genug, weil Tierschützer aus Mitgefühl oft nicht nein sagen ‚können‘, obwohl ihre Einrichtungen schon aus allen Nähten platzen. Aber die oberösterreichischen Behörden verlagern spätestens seit dem Fall des Folterkellers von Ansfelden 2023 das Problem mit beschlagnahmten Hunden auch immer wieder nach Niederösterreich, weil sie längst gar keine anderen Möglichkeiten mehr haben!"