Salzburg

Brennender Geisterzug raste auf Salzburg zu

Erst 180 Meter vor der Grenze zu Salzburg endete die Geisterfahrt einer brennenden, führerlosen Lok. 

Leo Stempfl
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    Die Löscharbeiten dauerten über fünf Stunden an, das Bayerisches Rotes Kreuz musste nicht eingreifen.
    Die Löscharbeiten dauerten über fünf Stunden an, das Bayerisches Rotes Kreuz musste nicht eingreifen.
    Bayerisches Rotes Kreuz

    Als die ÖBB pünktlich um 6.30 Uhr bekanntgaben, dass derzeit zwischen Salzburg und Freilassing kein Zugverkehr möglich ist, war das in erster Linie für viele Pendler und Reisende ärgerlich. Immerhin verläuft hier auch die Weststrecke, die Tirol und Vorarlberg mit dem Rest Österreichs verbinden. Bis in die Mittagsstunden hinein können dort überhaupt keine Züge fahren.

    Grund sei "eine technische Störung in einem Nachbarland". Wie knapp man an einer Katastrophe vorbeischlitterte, sollten erst die wenig später folgenden Berichte der Feuerwehren zeigen.

    Geschickte Weichenstellung

    So schreibt die Freiwillige Feuerwehr in Freilassing auf Facebook, dass es um kurz vor 3 Uhr früh eine Alarmierung zu einer brennenden Lokomotive gab. Kurz nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte setzte sich die brennende, unbesetzte Lok selbstständig in Richtung Freilassing in Bewegung. So mussten die Florianis unverzüglich die "Verfolgung" des Geisterzugs aufnehmen.

    Der bereits eingetroffene Notfallmanager der Deutschen Bahn reagierte umgehend und setzte intern eine Meldung ab, dass ein unkontrolliertes Schienenfahrzeug Richtung Bahnhof Freilassing unterwegs ist. Eine brennende, führerlose, in Richtung Salzburg rasende Bahnbaumaschine zu stoppen ist aber denkbar schwierig.

    Glücklicherweise konnte sie durch geschickte Weichenstellung auf ein Abstellgleis des Freilassinger Bahnhofs, der auch von den ÖBB mitbetrieben wird, umgeleitet werden. Dort, schon nach der Überführung über die B20, prallte die Lok gegen einen Prellbock.

    Bahnstrecke halben Tag gesperrt

    Nun konnte erst so richtig mit den Löscharbeiten begonnen und die Bahnstrecke gesperrt werden. Glücklicherweise dauerte es auch nicht lange, bis die Oberleitung geerdet und freigeschalten wurde. Während die Feierwehr um 9 Uhr "Brand aus" melden konnte, dauert die Sperre in den Mittagsstunden noch an.

    Auch das Bayrische Rote Kreuz (Kreisverband Berchtesgadener Land) war vor Ort, schildert in einem Bericht die "mit hoher Geschwindigkeit fahrende Geister-Lok", die erst kurz vor Landesgrenze gestoppt werden konnte. Verletzte gab es glücklicherweise nicht zu beklagen. Der Sachschaden ist enorm, er wird von Fachleuten auf acht bis neun Millionen Euro geschätzt.

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