Der 26. Oktober – ein Datum, das in jedem Kalender rot markiert ist. Doch Hand aufs Herz: Wissen wir wirklich, was wir da feiern? Wir haben uns in Wien umgehört, um herauszufinden, wie sattelfest die Österreicher in Sachen Nationalfeiertag sind. Die Antworten? Zwischen Geschichtsunterricht, Halbwissen und herrlich ehrlicher Ratlosigkeit war alles dabei.
„Boah... Stellen Sie mir eine andere Frage!“Robert, 18überlegt noch
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"Boah! Bro, hilf mir! Ich weiß es nicht", gesteht Robert ehrlich und blickt zu seinem Freund, der die Antwort auch nicht kennt.
Alex hingegen weiß genau, worum’s ihm geht: "Da kann man ausschlafen, zuhause bleiben. Endlich mal Ruhe haben!"
Ganz ahnungslos sind nicht alle – manche liegen zumindest fast richtig: "Den Staatsvertrag!", sagt Gustav überzeugt. Charlie ergänzt: "Die Befreiung! Der letzte Russe ist abgezogen!" Und Bernhard meint knapp: "Die Unabhängigkeit!"
Hier eine kleine Auffrischung: Am 15. Mai 1955 wurde der Staatsvertrag unterzeichnet, der Österreich seine Souveränität zurückgab. Dieser Vertrag musste von allen Signatarstaaten (Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion und Vereinigte Staaten) ratifiziert werden. Nach der Hinterlegung der letzten Ratifizierungsurkunde durch Frankreich am 27. Juli 1955 hatten die Besatzungstruppen 90 Tage Zeit, das Land zu verlassen.
Der 25. Oktober 1955 war der letzte Tag dieser 90-Tage-Frist. Der 26. Oktober 1955 war demnach der erste Tag, an dem laut Zusicherung im Staatsvertrag keine fremden Truppen mehr auf österreichischem Hoheitsgebiet stehen durften. An diesem Tag beschloss der österreichische Nationalrat die immerwährende Neutralität des Landes.
Die richtige Antwort wäre also: Am Nationalfeiertag feiern wir die Neutralität. Oder, in Wiener Kurzform: "Wir feiern, dass ma uns nimmer einmischen müssen."