Die Wirtschaftsflaute samt hoher Teuerung trifft vor allem Haushalte mit monatlichen Nettoeinkünften unter 2.000 Euro. Wo setzen sie den Sparstift an? Das wollte das Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der Linzer Kepler Uni wissen. Die Forscher haben 1.000 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 74 Jahren befragt.
Ein Ergebnis: Jeder zweite Haushalte mit geringem Einkommen muss seine Ausgaben bei Freizeitaktivitäten (Hobby, Sport etc.) einschränken. 52 Prozent investieren weniger in Restaurantbesuche aus. 62 Prozent tun das bei Veranstaltungen, etwa Kino oder Konzerte. Mehr als die Hälfte ist im Sommer nicht verreist.
Auch bei Einkäufen wird weniger tief in die Geldbörse gegriffen. 42 Prozent reduzieren ihre Aufwendungen für u.a. Bekleidung, Schuhe und Sportartikel. Bei Lebensmitteln freilich fällt es deutlich schwerer, die Ausgaben zu minimieren. Hier sparen 22 Prozent.
Die notwendigen Reduktionen treffen auch den Heiligen Abend: 43 Prozent der Haushalte mit niedrigem Einkommen planen, heuer für Weihnachtsgeschenke weniger auszugeben als im Vorjahr. Besonders bitter: 23 Prozent haben vor, gar nichts einzukaufen.
In fast allen Familien mit Kindern hingegen ist vorgesehen, diese zu beschenken. Mit einer Einschränkung: Die Präsente sind häufig günstiger als im vergangenen Jahr.
„Gespart wird an allen Ecken und Enden.“Ernst GittenbergerInstitut für Handel, Absatz und Marketing
"Am 11. November feiern wir nicht nur den Beginn der Faschingssaison, sondern vor allem auch den Gedenktag des heiligen Martin, Schutzpatron der Armen", so Ernst Gittenberger vom IHaM. Der Report zeige, dass die Teuerungskrise die Haushalte am unteren Ende der Einkommensskala weiter fest im Griff habe. "Gespart wird an allen Ecken und Enden."