Der umstrittene Bau des "Porsche-Tunnels" sorgt weiterhin für Aufregung. Nachdem der Salzburger Stadtsenat das Projekt im April mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ genehmigt hatte, erheben Tausende Bürger ihre Stimme. Eine Online-Petition versucht das Vorhaben zu stoppen.
Fast 16.000 Unterschriften wurden bereits gesammelt und sollen demnächst an die Mitglieder des Salzburger Gemeinderats übergeben werden. Erst mit dessen Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplans kann der Tunnel tatsächlich gebaut werden. Die Abstimmung im Gemeinderat ist für Mitte Mai geplant, ein konkreter Termin steht allerdings noch aus.
Bereits vor Ostern gab es Proteste gegen das geplante Projekt. Aktivisten verteilten Flugzettel und brachten ein Transparent mit der Aufschrift "Und Porsche sprach: Es werde Loch" am Kapuzinerberg an.
Hintergrund des Projekts ist die schwierige Zufahrt zum Paschinger Schlössl, das Milliardär Wolfgang Porsche (81) im Jahr 2020 für 8,4 Millionen Euro erworben hatte. Ein rund 500 Meter langer Tunnel, ausgehend von der Parkgarage Linzer Gasse, soll künftig Abhilfe schaffen. Dafür würden etwa 3.000 Quadratmeter städtischer Grund beansprucht. Das etwa zehn Millionen Euro teure Projekt umfasst einen Privattunnel samt Parkgarage für zwölf Autos.
Für zusätzliche Kritik sorgte die frühzeitige Zusicherung der Nutzungsrechte durch Ex-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Er hatte Porsche bereits 2023 das Nutzungsrecht gegen eine Gebühr von 40.000 Euro eingeräumt. Aufgrund der öffentlichen Debatte veranlasste der aktuelle Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) ein Gutachten, auf dessen Grundlage eine einmalige Gebühr von 35.304 Euro festgelegt wurde. "Eine lächerliche Summe für ein großes Vorhaben, das nur ein paar wenigen Personen zugutekommt", kritisiert Gisela Zeindlinger, Initiatorin der Onlinepetition.
Politischen Gegenwind bekommt Porsche auch von den Grünen und der KPÖ, die in Salzburg sogar den Vizebürgermeister stellen. "Wir lehnen Sonderbehandlungen für Superreiche ab", so Gemeinderätin Ingeborg Haller (Grüne).