Der Sanierungsplan für die angeschlagene Salzburger Trachtenmarke Gössl ist geplatzt. Wie der Gläubigerschutzverband Creditreform mitteilt, erreichte das Angebot der insolventen Produktionsgesellschaft "Gössl GmbH" am Montag nicht die notwendige Mehrheit der Gläubiger.
Geplant war eine Rückzahlung von 20 Prozent in vier Raten – zu wenig, um die 265 betroffenen Gläubiger zu überzeugen. Das Unternehmen hat nun 14 Tage Zeit, um ein verbessertes Angebot vorzulegen. Deadline ist der 26. Mai.
Die Gläubiger haben Forderungen in Höhe von rund 8,7 Millionen Euro angemeldet, rund 7,1 Millionen Euro davon wurden anerkannt. Bei einer Zerschlagung würden die Gläubiger laut Insolvenzverwalter mit einer Quote von lediglich 13 bis 17 Prozent rechnen können.
Was mit der bereits angelaufenen Versteigerung von 20.000 Dirndln und Lederhosen passiert, ist nun ebenfalls unklar. Durch das laufende Verfahren wurde die Online-Auktion vorerst gestoppt – "Heute" hat berichtet. Das Unternehmen hatte gehofft, die Ware selbst besser verwerten zu können – und zwar zu höheren Preisen.
Ein Lichtblick: Die Gläubiger der Schwesterfirma "Gössl Gwand GmbH" hatten Mitte März bereits einem Sanierungsplan mit gleicher Quote zugestimmt. Dort sollen künftig alle Geschäftsbereiche gebündelt werden. Zwar ist geplant, einige Filialen zu schließen, aber der Großteil der Standorte in Österreich und Bayern soll bestehen bleiben.