Wegen der geplanten Reform beim Wehrdienst stellt sich das deutsche Bundesfamilienministerium schon jetzt auf mehr Wehrdienstverweigerer ein.
Die zuständige Ministerin Karin Prien (CDU) sagte am Montag in Berlin, es sei Aufgabe ihres Ressorts, "Vorsorge zu treffen für ein erhöhtes Aufkommen von jungen Männern, die den Wehrdienst verweigern". Laut Prien werde der Ersatzdienst "wieder zu einem wirklichen Thema - er war es nicht die letzten Jahre".
Das Ministerium arbeite daran, die Freiwilligendienste auszubauen und weiterzuentwickeln, so Prien. Sie sprach sich auch für den CDU-Vorschlag aus, ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für Männer und Frauen einzuführen.
Dieses Jahr soll entweder beim Bundesheer oder bei zivilen Organisationen abgeleistet werden. Das derzeitige Engagement des Ministeriums beim Ausbau der Freiwilligendienste sei "als Vorbereitungsmaßnahme auch für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr" zu sehen, sagte Prien.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich am Sonntagabend in einem ARD-Interview ebenfalls für das verpflichtende Gesellschaftsjahr ausgesprochen.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sicherte ihm dafür am Montag die Unterstützung der ganzen Partei zu. Linnemann erinnerte daran, dass es bereits einen Parteitagsbeschluss für die Einführung eines Gesellschaftsjahrs gibt. "Es ist CDU-Position und wird es bleiben", sagte er.