Friedrich Merz

"Sind nicht mehr im Frieden" – deutscher Kanzler warnt

Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz sieht die zunehmenden russischen Provokationen der NATO und die Kreml-Ambitionen mit Sorge.
Roman Palman
30.09.2025, 10:53
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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wirft seinen Schatten auch auf die Europäische Union. Seit Wochen provoziert der Kreml mit Verletzungen des NATO-Luftraums durch Drohnen und Kampfjets. Überflüge mutmaßlich russischer Drohnen gab es auch in der Nähe von Bohrplattformen in der Nordsee, in Dänemark sowie Schleswig-Holstein.

Auf die russischen Provokationen und die Kriegsgefahr angesprochen, sorgte der deutsche Bundeskanzler während einer Netzwerkveranstaltung in Düsseldorf für Unruhe unter den 500 Gästen.

„Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden.“
Friedrich MerzDeutscher Bundeskanzler (CDU)

"Es wird immer schlimmer", sagte Friedrich Merz während des Talks: "Ich will es mal mit einem Satz sagen, der vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schockierend ist: Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden".

"Das Publikum hielt den Atem an", berichtet die "Rheinische Post", die gleichzeitig auch Veranstalterin war.

Deutschland müsse deshalb auch viel mehr in die eigene Sicherheit investieren. Die Bundeswehr bereite sich auf das Abfangen solcher Drohnen, die bisher wohl unbewaffnet gewesen waren, vor. Aber: "Einfach mal acht Meter breite Drohne vom Himmel zu holen, ist in einem dicht besiedelten Land nicht einfach", mahnte der CDU-Politiker.

Auch mit Blick auf die Ukraine selbst erwartet er kein baldiges Ende der russischen Invasion. "Kriege enden mit einer militärischen Niederlage oder einer wirtschaftlichen Erschöpfung – von beiden sind wir weit entfernt, auf beiden Seiten."

Wenn man es schaffe, die eingefrorenen russischen Vermögen loszueisen, könne man die Ukraine aber auf weitere Jahre gut unterstützen.

"Nervosität nimmt in Russland zu"

Kriegstreiber Wladimir Putin hält derweil an seinen maximalistischen Eroberungsplänen fest, torpediert alle Bemühungen um eine diplomatische Lösung. Das hat inzwischen sogar US-Präsident Donald Trump einsehen müssen, der dem Kreml-Herrscher den roten Teppich ausgerollt hatte.

Aber: "Die Nervosität nimmt in Russland zu, daher auch die Aggressivität", so der deutsche Kanzler. Putin wolle nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa schwächen. "Es ist ein Krieg gegen unsere Freiheit und den europäischen Zusammenhalt."

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