Im Westen von Australien wird eine deutsche Backpackerin vermisst. Die 26-jährige Carolina Wilga sei zuletzt am 29. Juni in der Region um Beacon, etwa 330 Kilometer nordöstlich von Perth, gesehen worden. Sie habe an diesem Tag auch noch Freunde kontaktiert, berichteten australische Medien unter Berufung auf die Behörden. Am Vortag sei sie zudem noch in einem Laden in Toodyay gesehen worden. Mittlerweile wurde demnach auch die Kriminalpolizei in die Suche einbezogen.
Unter anderem suche eine Helikopterstaffel das Buschland rund um die Ortschaft ab. Beacon liegt im sogenannten australischen Weizengürtel (Wheatbelt). Die dünn besiedelte Region ist für ihren Getreideanbau bekannt.
Die Polizei startete auch einen Suchaufruf auf Facebook. Darin heißt es, die Vermisste, die von schlanker Statur sei und dunkle Haare und mehrere Tattoos habe, habe bei ihrer Backpacker-Tour zumeist in Hostels geschlafen. Die Reise finanzierte sie sich mit Arbeit in Minen. Sie sei in einem schwarz-silbernen Mitsubishi-Van, Baujahr 1995, mit westaustralischem Nummernschild unterwegs gewesen. Sie hält sich seit nunmehr zwei Jahren in Australien auf.
Die Mutter der Deutschen, die laut Facebook aus Castrop-Rauxel in Nordrhein-Westfalen stammt, schrieb in einem Kommentar unter dem Polizeiaufruf: "Ich bin ihre Mutter und brauche Ihre Hilfe, da ich von Deutschland aus nicht viel tun kann. Carolina wird immer noch schmerzlich vermisst. Falls jemand Hinweise hat, bitte die Polizei kontaktieren. Bitte Augen offen halten!" Sie selbst hatte zuletzt am 18. Juni Kontakt mit Carolina.
Bis kurz vor ihrem Verschwinden soll die junge Frau, die seit zwei Jahren in ihrem 1995er Mitsubishi-Van durch Down Under reiste, regelmäßigen Kontakt zu ihren Eltern gehabt haben. "Ihr Handy ist derzeit nicht eingeschaltet. Wir sind sehr besorgt", sagte ein Polizeisprecher dem Sender "ABC".
Die Kriminalpolizei und die Mordkommission würden ermitteln. "Das bedeutet aber nicht, dass es sich zum jetzigen Zeitpunkt um einen Mord handelt", betonte der Sprecher. Gleichzeitig sei unklar, wohin die Deutsche unterwegs gewesen sei. Die Behörden baten Menschen in der Region darum, der Polizei mögliches Foto- oder Videomaterial aus der Gegend um Beacon zur Verfügung zu stellen, das zwischen dem 29. Juni und dem 4. Juli aufgenommen wurde.
Gemäß offiziellen Schätzungen werden jährlich etwa 30 bis 40 Backpacker in Australien als vermisst gemeldet, sowohl Ausländer als auch Einheimische. Die meisten Fälle werden allerdings schnell aufgeklärt, da viele Backpacker nur vorübergehend nicht erreichbar sind, etwa wegen fehlendem Handyempfang oder spontanen Reiseänderungen.