40 Grad und mehr - Europa befindet sich in einer beispiellosen Hitzewelle, die selbst für die sonnenverwöhnten Urlaubsländer am Mittelmeer außergewöhnlich ist. Schuld ist das afrikanische Hochdruckgebiet "Pluto", das große Teile des Südens bis Zentraleuropa unter eine Hitzeglocke legt.
Vor allem die Kombination aus großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit verschärft die Situation. Behörden in Italien, Spanien und Frankreich warnen sowohl Urlauber als auch Einheimische eindringlich vor dem Aufenthalt im Freien.
Italien hat für insgesamt 21 Städte die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Besonders in Florenz werden anhaltende Rekordtemperaturen um die 40-Grad-Marke erwartet. Das Gesundheitsministerium warnt ausdrücklich auch gesunde Menschen vor gesundheitlichen Folgen.
Auch für Sardinien gab der regionale Zivilschutz eine Wetterwarnung heraus – erwartet werden Temperaturspitzen bis 41 Grad. Kaum Abkühlung bringen zudem die Nächte, in denen die Temperaturen vielerorts zuletzt nicht mehr unter 30 Grad sanken. Behörden sprechen bereits von "super-tropischen Nächten" - einem äußerst seltenen Phänomen in Italien. Das Meerwasser hat vor Italiens Küsten stellenweise bis zu 29 Grad erreicht.
In der südspanischen Stadt El Granado an der Grenze zu Portugal wurde am Sonntag mit 46 Grad ein neuer Spitzenwert für einen Juni-Tag aufgestellt. Damit wurde der Rekord von 45.2 Grad in Sevilla im Jahre 1965 gebrochen. In zahlreichen weiteren Städten wurden Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad gemeldet. Auf der Ferieninsel Mallorca stiegen die Temperaturen auf fast 35 Grad. Nachts kühlt es vor allem im Süden nicht unter 30 Grad ab.
Frankreich rechnet vor allem in der Mittelmeerregion mit Temperaturen von bis zu 40 Grad. Für 84 Departemente gilt ab Montag die Alarmstufe Orange. So viele Regionen wurden noch nie gleichzeitig so hoch eingestuft. Dutzende Schulen sollen zeitweise schließen. Um der Bevölkerung etwas Abhilfe zu verschaffen, gewährt die Stadtverwaltung kostenlosen Eintritt in öffentliche Schwimmbäder. Gleichzeitig sperren die Behörden vielerorts Wälder, um das Risiko von Bränden zu reduzieren.
In Griechenland haben starke Winde die erste Hitzewelle des Sommers zumindest kurzzeitig beendet. Wie das Wetteramt mitteilte, fielen die Temperaturen von rund 42 Grad binnen wenigen Stunden auf Werte um die 30 Grad. Die Böen der Winde erreichen die Stärke neun.
Angesichts dessen rief der Zivilschutz die höchste Stufe der Brandgefahr für weite Teile des Landes aus. Fährverbindungen wurden wegen rauer See ausgesetzt. Bereits am Dienstag soll das Thermometer zudem wieder auf über 35 Grad klettern.
Auch Kroatien, Serbien und Bosnien warnen vor extremer Hitze. Bis zu 41 Grad sollen es in den kommenden Tagen werden. Die Warnsysteme laufen heiß. In Kroatien wurden zuletzt hohe Temperaturen mit bis zu 44 Grad gemessen.
In Bosnien soll die Hitze bis Mitte Juli anhalten und nur von kurzzeitigen Niederschlägen unterbrochen werden. Die Tageshöchsttemperaturen sollen zwischen 33 und 39 Grad liegen.
In Teilen Serbiens wird erwartet, dass die Temperatur auf 39 Grad Celsius steigt. Sie läge damit deutlich über dem für die Jahreszeit üblichen Durchschnitt, wie der serbische Wetterdienst mitteilte.