Die Leibwächter des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf und des Ministerpräsidenten Ulf Kristersson sollen durch eine Trainings-App deren Aufenthaltsorte preisgegeben haben. Berichten zufolge zeigten die in der App "Strava" geteilten Aktivitäten der Sicherheitskräfte unter anderem die Privatadresse von Kristersson, seine Joggingrunden sowie Hotels, in denen König Carl Gustaf übernachtet hatte, ebenso wie Skirouten, die er befuhr.
Über mehrere Jahre sollen die in der App einsehbaren Laufaktivitäten der Sicherheitsleute geheime Informationen öffentlich zugänglich gemacht haben, berichtet die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter".
Auf Anfrage des Rundfunksenders SVT, äußerte sich eine Sprecherin des schwedischen Nachrichtendienstes, das man nicht gewusst habe, wie Mitarbeiter die App nutzten. Erst durch die Enthüllung der Zeitung habe der Nachrichtendienst die Information erhalten. Weiters heißt es, der Vorfall würde sehr ernst genommen und Maßnahmen werden ergriffen.
Erst im vergangenen Jahr wurden die Aufenthaltsorte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron durch das bei Strava registrierte Trainingsverhalten von seinen Leibwächtern veröffentlicht, berichtet die "Krone". Ähnliches wurde auch über den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden und den russischen Präsidenten Wladimir Putin enthüllt.
Nutzer der App "Strava" können Strecken, die sie etwa gelaufen oder mit dem Fahrrad gefahren sind, öffentlich teilen. Andere haben dann Einblick, wann und wo sich ein Nutzer aufgehalten hat. Nach Angaben des Unternehmens nutzen mehr als 100 Millionen Menschen die App.